Bei einem langen Auslandsaufenthalt entwickelte sich 1990 bei meinem Vater eine extreme Manie, die mit einer Zwangseinweisung endete nachdem er erst mit körperlicher Gewalt (seelische Grausamkeiten lass ich hier mal völlig aussr Acht) drohte, Polizei, Anwälte etc auf mich hetzte und schlussendlich in der Öffentlichkeit eine Gaspistole auf mich abfeuerte. Eine Auflistung der einzelnen Ereignisse würde hier jeglichen Rahmen sprengen. Allein sein Kaufrausch sprengte alle Dimensionen - da er damals über die erforderlichen finanziellen Mittel verfügte war das Anmieten ganzer Hoteletagen für vermeinttliche Hochzeitsfeiern, das Kaufen/Verkaufen von Häusern und Autos etc. fast schon an der Tagesordnung. Er hat sich hierdurch beinahe ruiniert. Der Alkohol/Drogenkonsum war unbeschreiblich - es erstaunt bis heute, dass ein Mensch dies überleben kann.
Ich habe versucht auf seinen engsten Familienangehörigen einzuwirken, die von seiner Manie nur wirre und beleidigende Telefonate mitbekommen haben und dies als Affekthandlungen unter Alkoholeinfluss abgetan haben. Mein Vater - glänzender Schauspieler und unwiderstehlicher Charmeur der er in solchen Phasen sein kann - war in der Lage die gesamte Verwandschaft zu überzeugen, dass ich der Kranke bin. Drogenabhängig, verrückt, etc...
Meine Mutter und meine Schwester vor seinen Attacken zu schützen wurde meine Hauptaufgabe - bis zum heutigen Tage hat sich keine der Beiden von den Geschehnissen erholt.
Entmündigungsversuche, Anklagen wegen angeblichen Kindesmissbrauchs gegen meine Mutter, wüssteste Beschimpfungen gegen meine Schwester und Diebstahls- und Bedrohungsanzeigen gegen mich waren zu diesem Zeipunkt üblich.
Von seinem Krankheitsbild ist der restlichen Verwandschaft nur die depressive Phase bekannt die er in der PUK durchlebte. Von seiner Manie sind Ihnen nur meine Erzählungen bekannt - und die erschienen nicht glaubhaft.
Er hat nun seit ca 2 Wochen das Lithium wieder abgesetzt. Er trinkt sich um den Verstand. Er mietet sich Ultrasportwagen um damit im Vollrausch durch Deutschland zu rasen und völlig wahllos ehemalige Bekannte/Verwandte zu Sauftouren einzuladen. Er gibt Gelder aus die er eigentlich gar nicht mehr hat. Er besucht mich und meine immer noch schockierte Lebensgefährtin in beinahe unzurechnungsfähigen Zustand, er droht, er warnt... Er wird von einem anbiedernden Verwandten finanziell schamlos ausgenutzt. Seine Selbstüberschätzung nimmt stetig zu. Er behauptet wieder eine Waffe zu haben. Er entwickelt eine Paranoia gegen jeden der auch nur anderer Meinung ist.
Er wird wieder manisch.
Ich weiss, dass meine Mutter eine Wiederholung der Vorfälle wahrscheinlich nicht überleben würde, diese Formulierung hat mit Theatralik nichts zu tun.
Er wird sich und seine neue Familie, die ich sehr schätze, im Ausland, in dem er meistens lebt, ruinieren - finanziell ganz sicher und seelisch höchstwahrscheinlich.
Und ich weiss nicht wie ich dies alles vermeiden kann - und vor allem das was noch kommen wird.
Ich bin schon jetzt wieder sein Feind weil ich mich gegen ihn stelle und vor andere.
Gibt es denn wirklich keinen Weg den Manischen zu stoppen bevor er eine massive Rechtswidrigkeit begeht, die die Zwangseinweisung zur Folge hat?
Müssen tatsächlich wieder Schüsse fallen und andere Menschen unsagbar leiden bevor dem ein Ende gesetzt werden kann ?
Bei seiner ersten Zwangseinweisung waren die behandelnden Ärtze nicht sicher ob sie ihn aus seinem Wahn (Manie, Paranoia, Schizophrenie) zurückholen könnten - sie vermuteten, dass die Grenze überschritten sei.
Glücklicherweise war dies ein Irrtum. Ob sich dieses Glück wiederholen wird wage ich zu bezweifeln.
Ich möchte meinem Vater helfen und bin auch bereit sehr viel Kraft, Nerven und Ausdauer zu investieren - aber ich weiss nicht wie.
Gibt es einen Weg? Eine Möglichkeit? Wer kann hier einen Hinweis geben ??
