Wer bin ich? Ich bin ich und du bist du, wenn ich rede hörst du zu.
Das kam mir gerade in den Sinn. Ein belangloser Kinderspruch.
Von Bedeutung für dich wäre zu wissen, dass wir Menschen
in vielem einander ähneln. Es gibt die Bedürfnisspyramide
nach Maslow, die besagt, dass wir bestrebt sind unsere
Grundbedürfnisse zu stillen und uns nach Nähe und
Geborgenheit sehnen und Sicherheit erwarten.
Wenn das gegeben ist setzten wir uns auseinander mit dem
was man Selbstverwirklichung nennt. Da geht es um die Frage,
wer wir sind, wie wir sein wollen und wohin die ganze Reise geht.
Man kann sich glücklich schätzen, finde ich, wenn die Gedanken auf
dieser Ebene wandern und Antworten suchen. Das mag alles vielleicht
philosophisch klingen und fernab des Alltags, aber als jemand mit einer
bipolaren Erkrankung widmet man sich erfahrungsgemäß intensiver
solchen Gedankenzirkeln. Du bist sensibel in der Wahrnehmung
und deinem Empfinden und das löst sogenannte Phasen aus.
Kurz und bündig. In der Medizinsprache ist die Rede von einer Disbalance
der Gehirnchemie. Aber es ist deine Entscheidung, welchem Menschenbild
du es gestattest, dass es deine Art und Weise zu leben prägt. Man könnte
ganze Abhandlungen verfassen, sich den Mund fusselig reden oder
einfach schweigen. Die Frage ist, ob das der richtige Ort ist, um
deinen Schockmoment einer realistischeren Sicht weichen
zu lassen. Wer sind wir schon?