Hallo,
ich bin neu hier und weiss auch noch nicht so recht ob ich bleiben mag oder ob ich wirklich weiter mehr mich belesen möchte.
In einigen Tagen werde ich 38. Seit etwa 2 Jahren gehe ich zu einem Therapeuten. Diagnose war bipolar. Naja gut, himmelhochjauchzend zu Tode betrübt für jedes wahnsinnige tolle Hoch muss man eben "bezahlen" mit einem wahnsinnigen Tief. Sehr oberflächlich habe ich dann mal nachgelesen was das denn so ist. Es hat mich schlichtweg auch nicht wirklich interessiert in welche Schublade man da gesteckt wird. Ich bin eben so wie ich bin. Ganz ich. Ganz anders, aber eben sehr ich.

Vor einigen Tagen wurde mir bei YouTube eine Doku vorgeschlagen zu dem Thema. Es ging um jemanden der bipolar ist.

Zuerst noch etwas belustigt schaute ich sie mir an, dann wurde mir ganz schlecht. Ich schaute noch mehr Dokus an, fing an zu lesen.

Ich wünschte ich hätte es nie gemacht. All das wovon ich dachte das es mich ausmacht, ist scheinbar nur ein Krankheitsbild.
Irgendwie kann ich das auch gar nicht beschreiben, was ich genau meine. da sind zum Beispiel die vielen Gedankengänge, die immer wild in meinem Kopf agieren, sich "unterhalten", überlegen.... mit Tabletten kann man das einstellen, ja das weiss ich, aber das fühlt sich ziemlich unrichtig an und echt einsam. Schliesslich bin ich ja seit Jahrzehnten so. Manchmal nervt es mich natürlich immer dieses Dauerdenken und dieses hin und herspringen. Dafür fällt mir aber immer irgendwas ein. Sooft habe ich mich in irgndwelche Sackgassen manövriert und kam doch wieder raus. Ich war unsterblich (ja ich weiss ich war es nicht, schon klar), spontan, kreativ, mal voller Ausdauer, dann gab es eben auch die dunklen Stunden. Mir fehlen die Worte, ich bin ein wenig gehemmt in meine Denken. Wie ein Schock. Denn ich weiss gar nicht mehr wer ich bin, scheinbar ist ja alles ein Krankheitssymptom. Ich habe meine Identität verloren.