Hallo Friday,
schrieb:
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> Ja, ich kann mich entschuldigen.
> Ich kann, glaube ich, andere nicht um
> Entschuldigung bitten... Wie meinst du das jetzt
> genau?
Ich habe das Wort entschuldigen gemeint, dem was du an Inhalt meintest stimme ich zu.
Es wird oft so inflationär locker gebraucht, ohne sich dem eigentlich gemeinten bewusst zu sein.
Jemanden, bei dem ich meinem Gefühl nach oder tatsächlich in der Schuld stehe, kann ich bitten, bitte
ent-
schulde(ige) mich, so gemeint: vergib mir meine Schuld, du hast das ja so gemeint in deinem voherigen Post mit 'verzeihen'. Du kannst dir nicht selbst verzeihen, wenn du möchtest dass jemand anderes dir verzeihen möge, so kannst du dich auch nicht selbst entschulden(igen) in so einer Situation. Du kannst den anderen nur darum bitten.
Bei tatsächlicher Schuld kann ich vielleicht wieder-gut-machung, Regress, Schuldausgleich ... leisten.
Ist es mein Gefühl, dass ich dachte ich wäre oder bin schuldig und der andere sagt vielleicht "alles gut", was mir mein Schuld"gefühl" eher nicht nehmen würde, mich eher auf die Palme bränge. Eine solche Ent-schuldigung würde mir schwer fallen anzunehmen, denn wie du und auch zuma schon geschrieben habt, hängen meine Schuldgefühle eher mit meinen tieferen (Kindheit, andere unreflektierte Einflüsse) Schichten zusammen.
Wenn du mit 'ich kann mich entschuldigen' meinst, ich bin in der Lage meine Schuld dem anderen ggü. einzugestehen und mir fällt kein Zacken aus der Krone, um Enschuldigung zu bitten - super :). Das geht bei mir auch.
Dass ich darum bitte, der andere möge sich
> bei mir entschuldigen? Wenn das gemeint ist, meine
> ich, dass Entschuldigungen aus einer
> Selbsterkenntnis heraus geschehen sollten. Oder
> ich weise z.B. auf ein verletzendes Verhalten mir
> ggü. hin. Dann muss der andere entscheiden, wie
> er damit umgeht.
Das sehe ich ganz genau so.
> Hatte ich letztens, als ich jemanden sagte, wie
> mich die verbale Übergriffigkeit verletzt hatte.
> Es kam keine Entschuldigung. Im Gegenteil.
Der
> Ball wurde zurückgespielt,
Das kommt leider so häufig vor.
>
Quote
Möchtest du auch, dass du dir verzeihst,
> kannst du das schon? Kannst du auch mit dir
> gnädiger umgehen? Mir fällt es mitunter schwer.
>
>
> Schwierig. In Depressionen noch schwieriger.
Ja, schwierig. Hat, denke ich, auch was mit Ehrlichkeit sich selbst ggü. zu tun und wieviel wir uns davon im Guten zumuten können und wollen. Oder anders gesagt, wieviel von den Verdrängungsschleiern fallen dürfen, ohne uns in heftige Krisen zu stürzen. Ist wohl auch ein Balanceakt.
Kniffliges Thema und beim Schreiben ist man zu mehr Klarheit angehalten.
LG
s.