Hi Statler,
danke für Deine Zeilen, ich glaube Dir das!
Es ist interessant, zeigt aber auch bzw. so interpretiere ich es, dass Du die Freiheiten brauchst, aber in der Summe es beruflich wiederum schaffst.
Bei mir wäre es nicht so. Im hypomanen Zustand, nur ganz ganz wenige einzelne Tage - steuere bei der kleinsten Sache rigoros entgegen -, wäre ich zwar auch beruflich problemlos einsetzbar, aber der zeitliche Aufwand bzw. Aufwand zur Konzentration bei komplexeren Themen (technische - und Rechtsangelegenheiten) ist dann aufgrund der inneren Ablenkung einfach größer. Wie ich bei meinen Beiträgen häufig andeute, kann ich im normalen und dann auch depressiven Niveau einfach fokussierter arbeiten. Das scheint gegenteilig zu Dir zu sein.
Interessant ist auch Deine Beschreibung, dass Du im hypomanischen Zustand eloquenter und kontaktfreudiger bist. Ich empfinde mich, glücklicherweise im Zuge des Wissens um die dann vorhandene Hypomanie lässt es sich für den Zeitraum mit Kraftaufwand kontrollieren, dann eher nervig. Ich habe sehr viel Außenkontakt, auch direkt vor Ort und gerade wenn ich depressiv bin, habe ich bis zum Termin immer eine gewisse Scheu, aber dann mit Beginn des Termins ist das sofort abgelegt und ich ziehe den Termin mit voller Aufmerksamkeit und klar struktriert durch, egal wie kompliziert sich der Sachverhalt dann auch vor Ort und später im Büro noch entwickelt. Als wenn ein Schalter umgelegt wurde. Im Zuge dessen kann ich auch die Depressionen besser und schneller verarbeiten. Deswegen versuche ich bei Depressionen mich zur Arbeit zu quälen, um einfach kontrolliert Gas zu geben. So wie Du das beschreibst, eine Hypomanie zu kontrollieren, habe ich auch immer im Hinterkopf, dass es aus Erfahrung einen Punkt geben kann, wann eine Krankschreibung notwendig wird. Seit 6 Jahren nicht mehr, bis dahin kam auch eine Krankschreibung vor - über die Jahre daran gearbeitet.
Ich kann mir weiterhin die Kontrolle einer Hypomanie nicht vorstellen, weil es einen Punkt gibt, den ich für wichtig in einer Kontrolle erachte, das Denken. In einer depressiven Phase, auch wenn sie wehtut, kann ich halt klar und realistisch denken...das ist vermutlich für etliche andere unrealistisch...interessant...
Sehr spannend, nebulos
PS: Im Zuge meiner Erfahrung vor allem als Ingenieur interessieren mich nicht die absoluten Daten, sondern Daten in Abhängigkeit von anderen Daten, denn daraus entsteht ein Bild, wo man entweder etwas mitnehmen kann oder man merkt, dass der Kontext für mich gar nicht zutrifft und somit ein Fakt nicht Teil meiner Lösung sein kann bzw. man merkt beim Anwenden, dass vielleicht bei einem es selbst nicht anwendbar ist.