Hallo kinswoman,
diese im Beitrag vorgestellte Person hatte schon mehrere manische Phasen, wobei zwischen zwei dieser Phasen ein Zeitraum laut des Protagonisten von 8 Jahren lag. Ich denke, dass Du mir zustimmst, dass wir hier nicht mehr von einer Neuerkrankung sprechen sollten. Ich hätte meinen Beitrag in diesem Forum diesbezüglich so sonst nicht verfasst. Noch einmal, in der letzten Mail habe ich es mehrfach laut angedacht, mir liegt nicht daran diese Krankheit in ihrere Intensität zu verharmlosen. Du kannst davon ausgehen, dass ich heute sofort diese Krankheit gegen mein wieder aufgebautes Leben eintauschen würde. Mein dritter Beitrag in diesem Forum zeigt sehr leise die Irrationalität dieser Krankheit.
Ein Forum sollte eine Möglichkeit sein, sich auszutauschen. Ich habe hier einen neuen Fakt als Einzelmeinung hereingebracht, dass ich wegen des Beitrags Diskriminierungen u.a. gegenüber mir in einer ungünstigen Fallkonstellation in der Realität erwarte, denn es werden hier unkommentiert Bilder aufgebaut und als Information per TV ausgestrahlt.
In diesem Zusammenhang hast Du mir in der Form Deines Beitrages unterstellt, dass ich keine Ahnung von der Materie habe. Zum einen führst Du wikipedia- und dgbs-Seiten an. Beide Seiten sagen nichts dazu aus, wie viele Menschen durch die Krankheit wie in ihrem Leben betroffen bzw. eingeschränkt sind. Dies zumindest in Deutschland zu eruieren, ist aufgrund des immer noch guten Datenschutzes eigentlich auch unmöglich, da neben Krankendaten auch Daten zum gesellschaftlichen und sozialen Status erhoben werden müssten.Bei derzeit vorhandenen Studien wäre ich hinsichtlich der Repräsentativität sehr vorsichtig, denn es stellt sich die Frage, wer für solche Studien empfänglicher und erreichbarer ist. Es stellt sich auch die Frage des Interesses, bei der Formulierung einer solchen Studie. Die dgbs-Seite verwendet weiterhin das relativierende Wort "können" und in der Überschrift zu diesem von Dir angebrachten kleinen Abschnitt wird die Wortgruppe "Besondere Risiken..." verwendet. Es werden Szenarien dargestellt, keine Tatsachen hinsichtlichtatsächlicher Lebensqualitäten. Letztendlich müsste man hier auch mal die Studien, die dahinter stehen, anfordern. Ungeklärt bleibt weiterhin, wie viele Menschen mit der Krankheit weitestgehend normal leben können? Ich weiß es immer noch nicht.
Zum anderen fängst Du an, mir eine Diskriminierung vorzuwerfen. Dieser Fakt fiel mir gestern gar nicht mehr auf. Wenn Du auf meine Hypothese abzielst, dass ich vermute, dass der allgemeine Zuschauer nicht unbedingt differenziert, dann bitte ich meinen Satz zu zerlegen. Zum ersten begegnet mir diese undifferenzierte Herangehensweise der nicht betroffenen Allgemeinheit in puncto Psyche persönlich schon mehrfach. Es ist normal, mit Stereotypen zu arbeiten und dem Gegenüber zu begegnen, anders lässt sich eine Informationsflut im Alltag nicht bewältigen, wenn man nicht einen entgegensprechende Ahnung etc hat. Selbst ich agiere so, wenn ich keinen Anhaltspunkt habe. Des Weiteren habe ich die Anhaltspunkt-These des letzten Satzes relativierend mit der Wortgruppe "...nicht unbedingt..." aufgenommen. Somit sehe ich keine Diskrimierung, sondern maximal eine Hypothese im Zuge meiner soziologischen Kenntnisse im Handeln des Menschen. Solltest Du die Diskriminierungs-These aufrechterhalten wollen, bitte ich Dich dies mit Fakten zu belegen.
Auf wikipedia will ich nur soweit eingehen, da es heute streikt, dass diese Plattform eine gute erste Informationsquelle ist, die gegenüber vor 10 Jahren auch im Punkt Seriösität scheinbar zugelegt hat, aber trotzdem wäre ich auch hier vorsichtig und würde die zur Verfügung stehenden Quellen studieren. Aber auch hier, wenn ich mich richtig erinnere, haben wir keine Studie vorliegen, die die reale Alltagsfähigkeit der Betroffenen repräsentativ wiedergibt.
Ich glaube, die anderen Dinge habe ich angesprochen.
Das ich Dein Kind in einem Satz mit hineingezogen habe, ist eine dämliche Entgleisung von mir, für die ich mich hiermit entschuldige!
Ich habe nichts gegen einen auch scharfen Austausch von Argumenten, den habe ich sehr häufig auf Arbeit, aber was mir nicht gefällt ist dieser persönliche Angang gegen meine Person mit haltlosen Gegenvorwürfen und dem Ruf nach alten Forumshasen. Ich würde mir als Angehöriger auch niemals erlauben, einem Betroffenen Unkundigkeit in der entsprechenden Thematik zu unterstellen. Vor allem würde ich mich anhand der Texte des anderen mal einen Überblick verschaffen, warum er dies geschrieben hat. Denn wenn man den Kontext nimmt, dann sieht man auch bei mir, dass ich die Krankheit keinesfalls verharmlose, aber es muss auch offen gesagt werden dürfen, dass Menschen damit zurechtkommen. Hierbei handelt es sich um keine Relativierung.
Und eine kleine Wiederholung aus meinem letzten Beitrag zum Schluss, meine Eltern gingen doppelt durch die Hölle, aber nicht weil ich wiederholt manische Phasen hatte - hatte ich ja nicht -, sondern weil schon das Aufhalten solcher Phasenanfänge (Ich stand in der Zeit häufig vorm Suizid und hatte auch schon eine Stelle...) und die damit verbundenen Nebenwirkungen (zusätzlich zu den Nebenwirkungen der Medikamente) schon sehr an einem zerrten, zusätzlich zu dem, dass ich sie sehr schnell auf Distanz hielt. Heute haben wir ein gutes Verhältnis mit einer Flugstunde Distanz, besser so.
Ich habe nichts gegen eine Diskussion, aber gegen Polemik, die ich bei mir selbst am meisten hasse. VG nebulos