Re: Einfluss von Traumata auf die Entwicklung bipolarer Störungen

10. 03. 2019 08:35
Hallo Soulvision

danke für deine Reflexion

> Radikale Akzeptanz beinhaltet dann noch einmal
> eine stärkere Konsequenz, Willensstärke, es geht
> dann tiefer ins "Eingemachte"?

ja es war ein Prozess und Radikale Akzeptanz kam erst ins Blickfeld als eine Möglichkeit, als anderes nicht möglich schien.

> das veränderte..
>
> Das nehm ich dir ab, ähnliches habe ich auch
> erlebt, nun nicht gerade in Bezug auf Trauma.
> Etwas akzeptieren, loslassen, ablegen, vergeben,
> verzeihen auch sich selbst, bringt neue
> Perspektiven, andere Bewertungen (?wenn man das da
> überhaupt so sagen kann?). Das heißt, glaube ich
> nicht, vergessen, sondern anders damit umgehen im
> günstigsten Fall in großer Tiefe einen "Schatz"
> heben? Selbstwert, Selbstvertrauen, Vertrauen ins
> Leben.

ja es hat mich schlussendlich unerwartet gestärkt. das geschah sehr langsam, langsam fing ich an kleine Schritte zu machen, die für mich nötig waren..
doch dann kam der "Supergau"

> .. und dann dieser Reinfall
> War dann die erlernte radikale Akzeptanz nicht
> ausreichend, griff sie nicht mehr?

doch sogar ohne dies hätte ich es vielleicht nicht überstanden.
war eigentlich krass, dass ich mich dann tatsächlich an Worten und ERkenntnissen der ersten Therapie festhielt um die ungünstige Situation zu überstehen.
doch das geht nicht ohne Reaktion ab, also bei mir war das dann fast totaler Kraftverlust, Rückzug.. wie totaler Selbstschutz, bis ich wieder Kraft spürte. und das braucht Zeit und viel Selbstverständnis weil man isoliert von soz. Strukturen und soz. Räumen sich plötzlich befindet


>
> Spielt dann Vertrauen versus Verantwortung mit
> hinein, Verantwortung des Theras aber auch die des
> sich in Therapie befindlichen, bestenfalls
> ausgehandelt.

absolut. da ich den Mensch kannte , also über eine gute Kollegin, habe ich wohl das Vertrauen zu ihr eher ungeprüft auf ihn übertragen. aufgrund der akuten Notsituation.
Ich wollte Unterstützung in der Notsituation, (es war, bin selbst in psychiatrischen Bereich tätig, das erschwert Hilfe eh, also eigentlich muss ich mir die immer ausserhalb des beruflichen Kreises suchen, das schien da nicht möglich, wegen distanz, ich dachte, es müsse aufgrund der Situation nahe sein, um allenfalls real Interventions Möglichkeit vor Ort zu haben, das war vielleicht meine irreführende verzweifelte Fehlannahme.)
Und er sagte dann halt entweder oder..also entweder ganze Therapie bei ihm oder nicht.
DAnn ging es weiter dass er erheblich Einfluss auf Entscheide nahm, eine (ungeprüfte) Medikation vorantrieb, und berufliche Indiskretion machte. Was dazu führte, das einige Entscheide dadurch erzwungen wurden.
sodass ich nach drei Monaten mit weiterhin explosiver psychosoz. Situation dafür iner anderen Wohnung einem anderen Job und ohne äussere soz. Kontakte dastand.
Alle Lebenssäulen, die ich mir langsam erarbeitet hatte, brachen weg und ich brach ein.
und danach ging es zuest tief bergab, arbeitsunfähig, und somit abhängig um zu überleben..bis ich Kraft hatte mich aus der entstanden Abhängigkeit zu befreien.

Wo es geholfen hatte, war in der bedrohungssituation, also wir leben alle noch, und alle wohlauf. und vielleicht war das der Preis, dies zu erreichen. Wer weiss das schon?


Habe ich als Mensch in Therapie eine
> Verantwortung und wofür,

natürlich ich habe Verantwortung. Das ist keine Einbahnstrasse. doch z.b. hätte er mich aufgrund beruflicher Nähe nicht nehmen dürfen, (die Hilfe wurde mir angeboten) er hätte mir höchstens neutrale Hilfe vermitteln dürfen als Unterstützung. und er hätte sich nicht in Arbeitgeberbereiche einmischen dürfen. resp. Befangenheit klar benennen müssen mit z.b. Distanzierung an Prozessen, wo diese bestand.
Ebenso wurde die Nebenwirkung Lähmung und SElbstentfremdung durch Medikament nicht erkannt, abgesprochen.
Und die Vermischung von angeblich Traumatherapie mit harter Psychiatrie ist verwirrend, insbesondere dRuck und Zwang sind gegen traumath. Standarts.
ich denke, er konnte sich nicht in meine Lebensrealität einfühlen, er sprach mir meine Bedeutsamkeiten zunehmend ab. das war vermutlich auch ein Problem total unterschiedlicher Herkunft und Lebensrealitäten.
Passiert ist passiert.

kann ich sie überhaupt
> haben
ich kann sie nur haben in Bereichen wo ich genügend Wissen Kompetenz habe
also z.b. die therapeutische Beziehung ist nicht meine Verantwortung.
Ebenso wurde mir der mangelnde Therapieerfolg vorgeworfen. Was einer Umkehr gleich kommt.
insbesondere die Machteinflussnahmen waren rückwirkend auffällig, und auch die Beziehungsgestaltung und Abbrüche waren sehr auffällig. z.b. Bei offener Fragestellung bez. Differenzen Deutung soz. Situation sofortiger Therapieabbruch. (Ja dann back dir schnell einen anderen Thera, weil du ja einen brauchst wenn berufl. Massnahme läuft.:P ) solche Dinge halt.

oder geht die Verantwortung während der
> Therapie stückweise zurück an mich?
ich denke es ist ein Prozess , iner Notlage ist man sag mal bisschen inem Tunnel unterwegs, und sobald man wieder mehr Überblick gewinnt, kann die Eigenverantwortung wieder erstarken.

> Hast du dich davon erholt?

ja , mittlerweile, musste durch die gefühle durch.. es brauchte paar Dinge . das ich wieder "gerade" stand, es brauchte die berufl. Rehabilitation, und Grenzüberschreitung zu benennen u. stigmatisierenden Deutungen zurück zum Absender.


> So ist es.
> So einige meinen wie ich, wichtiger als die
> fachliche Ausrichtung des Therapeuten ist das
> menschlich vertrauensvolle, integere miteinander
> "können". Dabei kann man so heftig daneben
> greifen, Garantien gibt es keine auch wenn es
> berufsethische Grundsätze gibt.

davon bin ich überzeugt.

interessant, danke , mir scheint , du hast viel Wissen um die Prozesse? wie kommts , hast du eine Therapie gemacht, was sind deine Erfahrungen?

lg t.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.03.19 08:39.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Schweres Trauma= Bipolare Störung?

Kaylanee 1935 25. 02. 2019 19:45

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Skandal 573 26. 02. 2019 14:39

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Skandal 501 26. 02. 2019 19:29

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Re: Schwerer Hochstapler

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Einfluss von Traumata auf die Entwicklung bipolarer Störungen

Lichtblick 441 28. 02. 2019 20:13

informativer Text: Traumaassoziierte Störungen

Lichtblick 413 28. 02. 2019 20:27

Re: informativer Text: Traumaassoziierte Störungen

Bigabu 388 03. 03. 2019 08:44

Re: Einfluss von Traumata auf die Entwicklung bipolarer Störungen

tschitta 458 05. 03. 2019 17:53

Re: Einfluss von Traumata auf die Entwicklung bipolarer Störungen

soulvision 315 05. 03. 2019 18:08

Re: Einfluss von Traumata auf die Entwicklung bipolarer Störungen

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tschitta 334 05. 03. 2019 18:13

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soulvision 298 10. 03. 2019 16:54

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tschitta 317 10. 03. 2019 20:24

Re: Einfluss von Traumata auf die Entwicklung bipolarer Störungen

soulvision 497 15. 03. 2019 17:38

Meine Meinung dazu..

tschitta 326 05. 03. 2019 18:31

Re: Schwerer Hochstapler

Kaylanee 515 28. 02. 2019 13:08

Re: Schwerer Hochstapler

Friday 456 28. 02. 2019 17:39

Re: Schwerer Hochstapler

tschitta 278 05. 03. 2019 18:50

Re: Schweres Trauma= Bipolare Störung?

Rotkehlchen 549 28. 02. 2019 04:14

Re: Schweres Trauma= Bipolare Störung?

Kaylanee 373 28. 02. 2019 12:40

unprofessionell, mindestens

Lichtblick 526 28. 02. 2019 19:18

Re: unprofessionell, mindestens

Friday 470 01. 03. 2019 11:09

Re: unprofessionell, mindestens

Lichtblick 390 01. 03. 2019 17:56

Re: unprofessionell, mindestens

Kaylanee 483 06. 03. 2019 11:41

Ich habe die Regeln nicht erfunden, an die er sich halten muss

Lichtblick 363 07. 03. 2019 18:22

Re: Ich habe die Regeln nicht erfunden, an die er sich halten muss

tschitta 454 09. 03. 2019 08:11



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