Liebes Forum,

ich bin hier schon seit einer Weile stille Mitleserin, allerdings bin ich gerade in anderen Beiträgen zweimal über dieselbe Information gestolpert, die mich ehrlich gesagt leider dermaßen alarmiert hat, dass ich nun zum 1. Mal selbst eine Frage stelle.

Es geht um die Beiträge "Umgang mit Kindern" und "Angehöriger ist verzweifelt".

Darin ist jeweils u. a. die Information enthalten, dass "bei einem alleinerziehenden Elternteil die Kinder nicht in dessen alleinige Obhut kommen, sofern bei diesem alleinerziehenden Elternteil die Diagnose Bipolare Störung oder Schizophrenie vorliegt". Dies sei eine Entscheidung des Jugendamtes.


Ich bin 29 und im 7. Monat schwanger (26. SSW), mein Sohn kommt Ende Mai/Anfang Juni auf die Welt. Da der Kindsvater ins Ausland gegangen ist und wir uns einvernehmlich getrennt haben, wäre ich dann eben auch alleinerziehend.

Da bei mir allerdings 2015 Bipolar Typ 1 diagnostiziert wurde, verstehe ich die o. g. Information des Jugendamtes nun so, dass überhaupt nicht zugelassen werden würde, dass ich meinen Sohn (allein) erziehen darf? Heißt das, man würde ihn mir sogar wegnehmen? Ich habe während einer kurzen Recherche zwar auch gegensätzliche Fälle (z. B. in Eltern-Foren) gefunden, aber was stimmt denn nun?

Ich möchte natürlich ruhig bleiben und nicht den Teufel an die Wand malen, aber ich weiß gerade einfach nicht, wie ich diese Aussage "darf nicht in alleinige Obhut des alleinerziehenden bipolaren Elternteils" verstehen soll. Kennt sich von Euch jemand damit aus?

Noch ein paar Zusatzinformationen, die evtl. hilfreich sind:

* ich bekomme seit Oktober 2018 Quetiapin 25 mg am Abend (vorher Lithium (Quilonum retard), aber aufgrund Bekanntwerden der Schwangerschaft umgestiegen) (und ja, es sind wirklich 25 mg... nicht 250)

* meine Ärztin sagt, dass ich diese Dosis, da sie so gering ist, sogar über die Geburt und Stillzeit hinaus nehmen darf, ohne dass sich das auf mein Baby (negativ) auswirken würde - von meiner Gynäkologin ist dies in Konsultation mit Embryotox ebenfalls abgesegnet

* mein Sohn ist sowohl seitens des Kindsvaters als auch von mir ein geplantes Wunschkind und ich freue mich unendlich auf ihn. Laut den Untersuchungen entwickelt er sich sehr gut und zeitgerecht.

* ich habe direkt in meiner Nähe ein kleines unterstützendes Netzwerk aus Familie und Freunden. Meine Mutter freut sich ebenfalls sehr auf den Familienzuwachs und möchte nach der Geburt für das Baby und mich da sein, wann immer es geht, was aufgrund ihrer Selbstständigkeit und damit einhergehender relativ freier Zeiteinteilung zum Glück möglich ist.

Ich danke Euch ganz herzlich für Eure Antworten!

LG
Minotaurus
(w, 29, Bipolar Typ I, 2015 diagnostiziert)