Ich bin seit etlichen Jahren auch Angehörige. Meine Mutter hat Alzheimer-Demenz, mein Vater braucht auch Unterstützung, weil er durch seine starke Legasthenie allein schon Unterstützung braucht.
Und es ist auch nicht so, dass man völlig entlastet ist, wenn jemand in einer Pflegeeinrichtung untergebracht ist.
Irgendwas ist immer. Mein Vater und ich haben die Vertretungsvollmacht für meine Mutter (Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung notariell beglaubigt).
Es hört nie auf. Irgendwie ist mein Kopf viel zu viel bei den beiden. Und es ist auch nicht so, dass ich abschalten kann, wenn etwas erledigt ist. Das nächste kommt bestimmt. Und dazwischen kreist es in meinem Kopf oft tagelang herum. Manchmal so schlimm, dass ich da nicht mehr rauskomme und zu Lorazepam greifen muss. So wie letzte Nacht, wo ich dachte, och, jetzt bin ich schön entspannt müde. Ich mach das Licht aus, und die Lampen in mir gingen an.
Und so gesehen bin ich bei einigen engen bipolaren Freunden auch Angehörige. Und die bei mir natürlich auch.
Wenn es jemand Nahestehendes echt so überhaupt nicht gut geht, dann überlege ich viel, versuche zu helfen, zu unterstützen oder einfach nur zuzuhören. Und wenn in Manien nichts mehr geht, dann ist der eigene Rückzug notwendig aber auch schmerzhaft. Es bleibt immer ein Rest übrig der denkt, ich lasse denjenigen im Stich, was ja nicht stimmt. Aber es fühlt sich erstmal so an.
Noch Fragen?
Gerne.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.