Lieber Martin,
so wie du mir deine momentane Verfassung geschildert hast,
würde ich sofort zu meinem Arzt gehen, um die Dosierung heruntersetzen zu lassen. Erbrechen ist ein Alarmzeichen für eine Überdosierung. Der Lithiumspiegel muß anfänglich häufiger kontrolliert werden. Es ist ratsam die Dosierung über den Tag zu verteilen (morgens und abends).
Ideal ist ein Spiegel von 0,6 für den Anfang, dein Körper stellt sich erst langsam auf das Medikament ein und nach vier Wochen etwa geben sich die Nebenwirkungen. Ist das nicht der Fall, muß die Dosierung weiter runtergesetzt werden bis diese verschwunden sind. Oft kommt es auch trotz niedriger Dosierung zu einer Gewichtszunahme und zu einer vermehrten Harnausscheidung.
Treten andere Nebenwirkungen trotz einer niedrigen Dosierung auf, könnte eine allgemeine Unverträglichkeit vorliegen.
Sicher würde sich dein Arzt dann in der Therapie umorientieren müssen.
Die prophylaktische Wirkung des Lithium setzt erst nach mehreren Monaten der Einnahme ein.
Bei einer neurotischen Grundkomponente ist natürlich zusätzlich eine Verhaltens- und oder Gesprächstherapie notwendig. Allerdings wird dieses "neurotische" fast jedem am Anfang untergejubelt.
Vielleicht findest du mit der Zeit selbst heraus, ob du bestimmte erlernte Reaktionsmuster für deine Unausgeglichenheit verantwortlich machen kannst, bzw. zum Ausbruch der Phasen beitragen.
Bis dann
Matthias