Brickman,
das kann dir KEINER sagen.
Es gibt Leute, bei denen es zurückkommt, bei anderen nicht, wieder andere entdecken irgendwie andere Mechanismen, um weiterhin in solchen Berufen arbeiten zu können, vieles ist auch einfach ein Dosierungsfrage und Glück. Bei mir gibt es kein dazwischen. Wenn etwas gut genug wirkt, damit ich etwa wie normal bin und das auf Dauer und sicher, dann killt es absolut zuverlässig meine Kreativität und setzt meine Libido zumindest herab.
Ich kenne das aber auch, dass ein Medikament einen komplett zum Kreativen und Sexuellen Neutrum macht. Das hält man nicht lange aus, bevor man suizidal wird. Ist eine Frage von Wochen.
Lithium dauert relativ lange, bevor man eine endgültige Aussage über den Kosten-/Nutzen-Effekt machen kann. Und die muss man am Ende selbst machen.
Also, wenn du auf Lithium relativ gut ansprichst, kann der Kosten-/Nutzen-Effekt sehr positiv sein.
Wenn man es bei dir probiert, dann wohl, weil die Ausgangssituation dafür wohl günstig ist. Es gibt eine Lithium-Response-Tabelle, mit der anhand einer Reihe von Kriterien relativ gut vorhergesagt werden kann, ob eine Lithiumbehandlung erfolgversprechend ist, oder nicht. Bei mir eher nicht.
Es geht immer um die maximale Lebensqualität. Und das ist nicht, depressiv immer unter Null zu krebsen oder jede Manie mitzunehmen, sondern eine halbwegs normale Bandbreite zu behalten. Was dann noch geht, und inwiefern "normal" überhaupt bei der Form Bipolar möglich ist, steht wieder auf einem anderen Blatt.
Am Ende entscheidet man selbst, wo es hingeht, aber meist mit sehr geringem Spielraum an Alternativen.
Und dann muss man nach Lebenssituation und Leidensdruck abwägen. Vorsichtig.
LG,
M.