Manie ist keine Schuldfrage!
Sowas passiert auch, ohne dass irgendjemand schuld ist. Wenn du durchgehend dein Sero genommen hast, kannst du nach 5 Jahren nicht mehr davon ausgehen, dass du noch Vorwarnzeichen sicher erkennen kannst, denn wenn es so lange gutgegangen ist, erwartet man nicht, dass die Prophylaxe auf einmal nicht mehr ausreicht. Das kann immer mal passieren. Mir ist sowas schon nach 2 Jahren passiert, ich habe 6 Wochen lang eine Selbständigkeit vorbereitet und dabei eine Menge Zeit investiert und wenig geschlafen - oft normal für eine solche Tätigkeit, aber eben in diesem Falle im Nachhinein war es wohl durchaus manisches Arbeiten, wurde dann auch mit einer sehr langen Depression quittiert....
Ist egal, wie lange man seine eigene Krankheit kennt, das kann immer passieren. Man muss ja schon froh sein, wenn man mit Medis *seltener* Phasen bekommt bzw. diese dann *weniger stark* sind...
Ist ja alles schon ein Erfolg...
Ich weiss nicht. Mir hilft Wut oft, die Opferrolle möglichst schnell zu verlassen. Empörung, Wut, alles legitime Arten, etwas zu verarbeiten und damit Hilflosigkeit und Angst zu ersetzen. Vielleicht ist das eine eher männliche Art, damit umzugehen, aber man kommt damit eben aus einer passiven Leidensrolle heraus in eine aktive Form der Auseinandersetzung damit. Keine Ahnung, ob dir das hilft, ich nehme mal an, du bist jetzt in der depressiven Gegenbewegung zur gerade abgeflauten Manie, da ist es natürlich schwerer, in eine eher aktive Haltung zu kommen. Ich wünsche dir aber trotzdem alles Gute, damit du schnell wieder ins Lot kommst und wieder so stabil wirst, wie vor der Manie.
LG,
M.