P.S.:
Das neue Wort für "Depression" ist übrigens Burnout.
Seit die Lebenserwartung in Deutschland auf ein überraschend niedriges Niveau in Europa gesunken ist, und jeder zweite, der langzeitarbeitslos oder sonstwie nicht arbeitend oder verarmt hier lebt, an Depressionen leidet und das direkt mit dem Streß der Existenzsicherung zu tun hat, gibt es so viele Behandlungsbedürftige, dass man es jetzt einfach "adelt", indem man es mit Über-Fleiss und Strebsamkeit assoziiert.
Der edle Depressive (wie der edle Wilde), der für sein deutsches Ideal Arbeit seine Gesundheit gegeben hat. Quasi ein verwundeter Kriegsheld der Arbeitswelt. Dummerweise hat das den Nachteil, dass genau das zugrundeliegende Problem nicht gelöst wird, nämlich eine unmenschlichere und unsolidarischere Gesellschaft mit gewollten Existenzsicherungslücken und gewollter Verarmung (Deuschland ist Billiglohnland.) Und das Wesen der Depression, wenn sie einmal da ist, nämlich eine ernstzunehmende Erkrankung, durch ein poltitisches Problem verwässert wird, und die Praxen voll von Leuten sind, die mit einer anständigen finanziellen Grundsicherheit und in Anspruch genommenem Urlaub gar nicht krank wären...
OK, ist auch ein Teil der bipolaren Thematik, ich habe schon mehr als eine Person gesehen, bei der ich Stein und Bein schwöre, dass die bipolar sind, aber die seeeehr darauf bedacht sind, mit "Erschöpfungsdepression" oder "Burnout" diagnostiziert zu sein. Das ist nämlich nicht ehrenrührig. Bipolar anscheinend schon....
LG,
M.