Hi Tagtraum,
stellst Du im Hinterkopf die Sinnhaftigkeit bestimmter mehr oder weniger trivialer Alltagsprozesse in Frage? Zumindest beobachte ich es bei mir, dass ich normale Dinge im Alltag hinterfrage, die normalerweise automatisch ablaufen. Eine extreme innere Sinnfrage einschließlich destruktiver Gedanken, die zum inneren Stop führt.
Andere Idee oder in Kombination - meine Hypothese-, Du bist einfach platt, ausgelaugt, ohne es realisiert zu haben.
Gegen meine destruktiven Gedanken arbeite ich mit einer gewissen Neugierde und einer gewissen Logik entgegen. Diese Neugierde, vermutlich auch ein bisschen veranlagt, habe ich soweit auf die Spitze getrieben, dass mich aus Klatsch und Tratsch enorm viel interessiert und ich keine Langeweile kenne. Und suche ich außer bei Haushaltsdingen immer die Logik hinter den Arbeiten, so dass stupideste Arbeitsabläufe nicht nur den Sinn der Erledigung besitzen, sondern noch eine andere interessante Information freigeben. So minimiert sich meine destruktive Antriebslosigkeit bzw. Neugierde/Logik sind die natürlichen Antriebe in meinem Alltag. Vor allem ist für mich die Unabhängigkeit von anderen Personen sehr wichtig, sprich, ich muss alles alleine schaffen (können). Real ist dies auch von Beginn der Krankheit so. Letztere Bedingung ist durch ein Schlüsselerlebnis mit der ersten (und einzigen) extremen Manie entstanden, als die Verwandschaft etc zwischen 450-650 km weg war und ich in der Konsequenz mir vornahm, sämtliche Probleme zukünftig auch selbst lösen zu können. Diese Abhängigkeit von anderen, eigentlich total natürlich und sehr schön, empfinde ich bei der Krankheit als hinderlich, wenn man halt den Arsch nicht mehr hochkriegt.
Was auch noch sein kann, zumindest beobachte ich dies bei mir, dass die Medikation auch Einfluss auf die Psyche im Normalzustand hat und zu einer künstlichen Null-Linie, sprich Gleichgültigkeit, beiträgt. Mit diesem Satz bleibe ich aber vorsichtig.
VG nebulos
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.11.18 19:20.