Hallo Friday
eine sehr schöne Frage.
Das Problem dabei ist, dass die Ausbildung in vielen Fällen eine Fehl-Bildung beinhaltet.
bis neuere Erkenntnisse sich durchsetzen vergehen ca. 20 Jahre.
mit dieser "Fehlbildung" werden die Leute auf Pat. losgelassen. und dann passiert im günstigsten Fall Auseinandersetzung und Lernen. Im weniger günstigen Fall, passiert Zuschreibung, Machtmissbrauch,
Stigmatisierung.
Aus meiner Sicht ist Augenhöhe und Wertschätzung das Wichtigste. Wo und wie kann man das lernen?
Wie Lebensrealitäten, die einem völlig fremd sind. verstehen lernen? Und wie lernt man Wertschätzung und Zuversicht und Hoffnung?
Wie lernt man Ressourcen zu erkennen und Stärken?
Ich glaube das geht nur, indem man den Prozess aus eigenem Erleben irgendwie entdeckt?
Wo lernt man nicht zu werten, unzulässige Zuschreibungen zu unterlassen, Deutungshoheit des anderen nicht zu verletzen oder wenigstens genügend zu hinterfragen?
da werden am häufigsten eigene Befindlichkeiten dem anderen aufgepfropft. Dies macht eine starre Situation, statt eine flexible lernfähige offene Situation.
( Der erste Psychoth. den ich gezwungenermassen aufsuchte machte die Aussage: " passen sie auf, treten sie nicht in eine normale Klinik ein, die würden sie fehlbehandeln."
wie krass ist das? und schlimm war, er hatte recht.)
Unterdessen finde ich, Soziologie gibt bei chron. Erkrankung oft weiterführendere Antworten als Psychiatrie. Es gibt gute Konzepte, die, wenn man sich damit auseinandersetzt, einem andere Ansatzpunkte geben können. z.b. Lebensaspekte eines Menschen einfach aufzunehmen, zuzulassen..unvoreingenommen. Ohne Wertung.
Da entdeckt man oft, dass eigene Deutungen ungeahnt erheblich daneben liegen..man viel zu oft von sich ausgeht, und dies dem anderen überstülpt.
Teilhabe.
und, dass zu oft, andere Bereiche, in denen Handeln nötig wär, nicht erkannt werden, also z.b. hoher psychosozialer Druck (drohende Arbeitslosigkeit, Wohnen etc.) was unheimlich verstärkend wirken kann.
das sind Themen wo ich denke, kann menschlicher und ehrlicher werden.
lg tschitta