Guten Tag liebe Forumsmitglieder,
ich wurde heute Morgen für das Forum zugelassen und freue mich Mitglied sein zu dürfen. Ich bin mir sicher, dass das Forum mir in Zukunft ein wenig helfen kann/wird.
Vor ein paar Wochen wurde ich mit einer bipolaren Störung diagnostiziert. Herausgekommen ist es während einer verhaltenstherapeutischen Behandlung meiner Depression. Dort haben wir festgestellt, dass der Depression wohl eine sehr ausgeprägte Hypomanie / Manie vorausging... für mich war das erst einmal ein ziemlicher Schock und auch ein Tritt gegen mein Weltbild.
Da ich schon immer eine impulsive und begeisterungsfähige Person bin, dachte ich, dass die angeblich hypomane Phase einfach nur Teil meiner Persönlichkeit ist und ich mich in etwas hineingesteigert bzw hochgeschaukelt habe, mit dem Ziel mich in eine Selbstständigkeit zu stürzen und etwas großes mit "Impact" zu erschaffen. Nur der harte Fall in eine schwere Depression und die Erkenntnis, dass ich im "Normalzustand" nicht mehr auf das Energieniveau komme hat mich etwas aufhören lassen. Selbst nachdem die schwere Depression nach ca. 2 Monaten etwas abgeklungen ist, fühlte ich mich noch leicht Depressiv, da dieses unglaubliche Hochgefühl, die Energie und der unaufhaltsamem Tatendrang weg ist... man erzählte mir, dass das alles Teil der Manischen Phase war.
Nach dem vor kurzem auch ein Psychiater bestätig hat, dass ich wohl bipolar erkrankt bin und ich angeblich Tendenzen zum Rapid Cycling aufweise, verschrieb er mir 50mg Quetiapin, die ich nach 2 Wochen auf 100 mg erhöhen soll. Danach haben wir einen Folgetermin.
Mein Hauptproblem ist aber, dass ich schon immer der Pharmaindustrie extrem skeptisch gegenüberstehe und ich der festen Überzeugung bin, dass der Körper alles selber ins Gleichgewicht bringen kann, wenn man auch im Alltag für Ausgeglichenheit sorgt. Zb. ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung,...
Ich habe deshalb eine sehr starke Abneigung dem Medikament gegenüber und auch eine Heiden Angst davor wenn ich ehrlich bin... Angst vor Nebenwirkung und der fehlenden Kontrolle darüber. Da ich auch an einer Panikstörung leide (ist im Alltag zum Glück aber kein Thema mehr) und ich dazu neige Panikattacken zu bekommen, wenn ich Medikamente schlucke die ich nicht einschätzen kann, sträubt es mich nur noch mehr davor das Quetiapin zu schlucken... es ist ja dann im Körper und wirkt vor sich hin, ohne die Kontrolle darüber zu haben oder die Nebenwirkungen "abschalten" zu können wenn sie zu stark werden. Davor habe ich irgendwie eine Heiden Angst!
Darüberhinaus geht es mir im Moment auch wieder sehr gut und ich bin auch immer noch etwas skeptisch der Diagnose gegenüber. Vielleicht ist es ja eine Fehldiagnose und die angeblich manische Phase war nur ein einmaliger "Ausrutscher"? Aber die Depression danach und die extremen Schwankungen, die ich oft über mehre Tage hinweg habe, sind nicht normal und sie belasten mich auch sehr. Das weis ich auch selber... Ach ich bin so hin und hergerissen und das macht mich fast Wahnsinnig! Manchmal brodelt mir echt der Kopf...
In den letzten Tagen habe ich mich so in das ganze reingesteigert, dass ich mir in wenigen Tagen extrem viel über Neurotransmitter und Nahrungsergänzungsmitteln angeeignet habe. Bin mittlerweile auch davon überzeugt dass man damit auch einiges normalisieren kann... Habe auch zwei Bücher zu dem Thema gelesen in letzter Zeit.
Vielleicht könnt ihr mir Ratschläge geben? Vielleicht habt ihr Erfahrung mit Quetiapin gemacht?
Ich freue mich auf jeden Antwort!
Viele Grüße
P.s: Tut mir leid für den sehr langen Text aber das Beschäftigt mich in letzter Zeit Tag und Nacht. Das tat jetzt einfach sehr gut, alles von der Seele zuschreiben!