Danke dir:)

Meine neue Psychiaterin hatte mir bei der Anamnese ein paar Fragen gestellt und dann gemeint, es läge keine Bipolarität vor, da ich kein vermindertes Schlafbedürfnis und keinen gesteigerten Rededrang habe. Zumindest habe ich das nie auf Dauer, sondern wenn dann mal an einzelnen Tagen in der Woche.

Es gibt Wochen, in denen ich mehrere Tage nicht oder nur wenig schlafe, viel im Internet bin und mich anderweitig beschäftige, viel recherchiere und nachdenke und vielleicht auch viel reden würde, wenn ich jemanden zum Reden hätte. Allerdings bin ich ein introvertierter Mensch und trage generell wenig nach außen. Also wäre aus meiner Sicht ein einstündiges Selbstgespräch bzw simuliertes Gespräch mit einer anderen, nicht anwesenden Person (was ich ab und an mache) schon als gesteigerter Rededrang zu werten*lach*

Wenn ich mein bisheriges Leben so überblicke, fällt mir auf, dass ich immer wieder so Motivationsschübe habe, in denen ich mein Leben umkremple oder irgendeine tolle Idee habe und diese dann sofort umsetzen will. Ich habe nach einem Jahr Arbeit nach der Ausbildung den Job gekündigt und ein kleines Ladengeschäft eröffnet. Die anfängliche Planung verlief ohne dass ich meinen Partner informiert hätte. Habe mir dann eine zweite Wohnung gemietet, damit ich in der Nähe des Ladens sein kann und auch, damit ich Abstand zu meinem Partner haben kann.

Von dieser Beziehung war ich nie überzeugt, mal wollte ich ihn heiraten, mal bin ich auf ihn losgegangen (was extrem untypisch ist für mich, da ich ein ruhiger Mensch bin). Dennoch haben wir ein gemeinsames Kind, was auch einer meiner Spontaneinfälle war (mit Einbezug meines Partners), noch dazu in einem ungünstigen Moment, da ich nach der Ausbildung erstmal keine Stelle hatte und auf Jobsuche war.

So kann ich noch eine Weile weitermachen. Es gibt da einige impulsive Momente, deren Ideen ich dann auch mehrere Wochen verfolgt und umgesetzt habe, bevor mich die Demotivation dann eingeholt hat und er "Glamour" verflogen war.

Das alles kann natürlich auch einfach in meinem Wesen liegen und muss nichts weiter bedeuten. Was ich allerdings als sehr unangenehm empfinde, sind Zustände, in denen mein Körper nach Bewegung verlangt, ich aber keine Lust habe rauszugehen. Ich habe quasi Antrieb und Lustlosigkeit zugleich. Fühlt sich echt eklig an, wie wenn man das Gefühl hat Spucken zu müssen, aber nichts kommt. Irgendwie wie eine verstopfte Leitung. Ich bin dann leicht reizbar und aggressiv, habe da auch schon öfter meine Kinder und Partner angeschrien (als ich das 2007/08 und 2012/13 hatte) oder bin mit dem Kissen auf mein Bett losgegangen *lol* Einfach um diese Energie loszuwerden, diese Anspannung.

Ich glaube, das ist erstmal genug Text;)
Ich habe schon vor, das Thema bei meiner Ärztin nochmal anzusprechen. Vor allem auch deshalb, weil die ADs nicht so angesprochen haben. Das Venlafaxin hatte Einfluss auf meinen Antrieb, deshalb nahm ich das zusätzlich zum Mirtazapin, was ich bekam, um besser einschlafen zu können. Aber die Depression hat es nicht beeinflusst. Es hat die Gefühle zwar betäubt, aber besser fühlte ich mich dadurch nicht.

LG Luna



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.18 11:47.