Hi,
Wenn derjenige mit dem Hirntumor einfach zusammenklappt, dann wird ihm geholfen. Sollte der Hirntumor aber psychiatrische Symptome verursachen, dann würde demjenigen ebenso lange nicht geholfen.
Ich wurde von meinen Eltern sofort zu einer Psychoanalytikerin gebracht, das schlimmste überhaupt. Jede Stunde verschlimmerte meinen Zustand, mir wurde Angst vor einem Psychiater gemacht. Meinen Eltern wurde nahegelegt, ich bräuchte einen Umzug in eine andere Stadt (obwohl ich unter schwersten Panikattacken litt, mich verlief, Handlungen nicht zu Ende ausführen konnte etc.)
Ich wurde in keinster Weise irgendwie untersucht, nichtmal nen kleines Blutbild. Als ich dort war, schaffte ich nix. Dennoch ständig Druck aufgebaut, ich sollte mich zusammenreißen und studieren. Die einzige Sorge: Bloß keine Zeit verlieren. Dass ich hochgradig eingeschränkt war und zu kaum einer Alltagsentscheidung fähig, hat niemanden interessiert.
Bei einer richtigen Verletzung hätte man mich ins Krankenaus gebracht und hätte mich auf meine Genesung konzentrieren dürfen. Das ist eben der Unterschied. Viele Leute haben Vorurteile schon bei solchen Symptomen und es ist für sie reinste Willensfrage und Bockigkeit, wenn sie zum ersten Mal damit in Berührung kommen. Heue würde mein Umfeld anders reagieren.
Andererseits: Es gibt hier ja Verwandte, die fahren den Angehörigen ins Krankenhaus. Der wird nach kurzer Zeit entlassen und lehnt jede Hilfe ab, Eigen- und Fremdgedährdung liegt ja nicht vor. Da kann man einfach nichts machen, wenn derjenige das nicht zulässt. Also ist es sinnvoll erstmal auf sich selbst und evtl. vorhandene Kinder zu achten.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.11.18 17:07.