Hallo kinswoman,
denke es geht um eine Möglichkeit für deinen Sohn, oder? Ich kenne nur eine Möglichkeit durch den Sohn (Schizophrenie) von Bekannten. Ich erzähle einfach mal davon, ob es für ihn interessant ist, ist ja seine Entscheidung:
Dieser Bekannte hat einige Zeit in einer therapeutischen Wohngemeinschaft gelebt und dort halbtags die Ausbildung zum Koch absolviert. Das Konzept dieser Einrichtung ist nämlich, dass die Klienten sich z.T. selbst versorgen. Das heißt eben es sind Zuverdienste und Ausbildungen in folgenden Bereichen möglich:
- Hausmeisterähnliche Arbeiten und Gartenpflege
-Verkauf von Gebrauchtwaren
-Hauswirtschaft
-Verwaltung
Da das betreute Wohnen sehr teuer ist (anfangs 24h jemand verfügbar, ähnlich eines Internats), gab es für diese Tätigkeit aber eben nur einen kleinen Zuverdienst. Andererseits hat er eben auch viel Struktur und Betreuung bekommen: sowohl psychologisch, medizinisch als auch Angebote zur gemeinsamen Freizeitgestaltung. Aus seiner Sicht, hat ihm diese umfangreiche Struktur und Betreuung und die Tätigkeit als Koch, die er dort halbtags gemeistert hat, sehr geholfen. Vor allem, da auch die Leute, die ihn in der Küche angelernt haben, im sozialpsychiatrischen Bereich geschult waren.
Mittlerweile konnte er in eine nur noch sporadisch betreute Wohngemeinschaft mit anderen Betroffenen ziehen: Dort kommt nur noch alle 1-2 Wochen ein Sozialarbeiter vorbei und guckt nach dem Rechten. Seinen Job als Koch übt er weiterhin halbtags aus. Vorher stand er mit 30 nur mit spät abgebrochenen Studium und ohne jegliche Ausbildung da und musste wieder bei seinen Eltern leben. Heute ist er wieder viel selbstständiger und unabhängiger von seinen Eltern und hat eben nur noch diese sporadische Betreuung. Insgesamt ist er wohl glücklich und zufrieden trotz seiner Einschränkungen. Einfach weil er viel soziale Einbindung und Struktur hat und eben auch das Gefühl in seiner Stelle was zur Gemeinschaft beizutragen. Klar ist er noch auf Hilfe angewiesen, hat das aber einfach gelernt zu akzeptieren und vergleicht sich nicht mehr mit anderen. Um ihn herum sind ja sehr viele Leute, auch in ähnlichen Alter, die ähnliche Werdegänge haben und die gleichen Hilfen in Anspruch nehmen.
LG
Tagtraum
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.10.18 17:35.