Ich bin schon seit 25 Jahren krank, habe aber studiert und konnte auch einige Jahre fast Vollzeit arbeiten. Seit der Geburt meiner Tochter schaffe ich diese Doppelbelastung aber nicht. Ich war ein Jahr Teilzeit arbeiten, hatte dort aber eine bösartige Chefin und wurde psychotisch. Ich habe nie im beruflichen Kontext meine Krankheit erwähnt, mein Arzt hat mich dann wegen was anderem krank geschrieben. Da das insgesamt zwei Monate waren wurde ich natürlich gekündigt.

Bei mir wechseln längere gute Phasen mit kurzen schwierigen Phasen ab. Ich arbeite nun freiberuflich. Allerdings sind die Abgaben (zumindest in Österreich) so hoch, dass ich dieses Jahr Schulden mache. Davor habe ich ohne Sozialversicherung freiberuflich gearbeitet und konnte so zumindest etwas verdienen. Die Frage ist, wie ich das nächstes Jahr mache. Also ob ich weiterhin die Pensions- und andere Versicherungen zahle und aber nix einnehme. Um was einzunehmen müsste ich 50h+ in die freiberufliche Tätigkeit investieren. Das ist mir mit der Krankheit und durch die Betreuung meiner Tochter natürlich nicht möglich.

Du siehst, ich stehe vor einem ähnlichen Problem wie dein Mann. Würde mein Mann mich nicht unterstützen, hätte ich ein sehr großes Problem. Manchmal bin ich voller Elan und will mich wo bewerben aber dann holt mich die Realität wieder ein. Die Angst ist einfach zu groß, zu versagen. Für mich ist Arbeiten aber sehr wichtig, es gibt mir Struktur. Aber eben zu meinem Tempo und zu meinen Zeiten, was mir das freiberufliche Arbeiten ermöglicht.

Ihr werdet es auf jeden Fall meistern!