Was mir dazu noch einfiel, ist ein Vortrag, den ich neulich besuchte und ein Gespräch, was ich wenige Tage später mit einem Freund hatte.
Der Vortrag hatte den schönen Titel "Psychopharmaka - Fluch oder Segen" und wurde von einer Pharmakologin gehalten. Sehr ausgewogen war er nicht, sondern vielmehr ein einziges In-den-Himmel-loben von medikamentösen Lösungen. An eine Stelle des Vortrags erinnere ich mich besonders gut. In einer Tabelle wurden die wahrscheinlichsten bzw. durchschnittlichen Nebenwirkungen der Medikamente einander gegenüber gestellt. Dazu wurden oben horizontal verschiedene Neuroleptika wie Seroquel, Abilify usw. nebeneinander gestellt. Und an der linken Seite waren dann vertikal verschiedene Nebenwirkungen aufgeführt. Unter jedem einzelnen Neuroleptika waren dann mehrere Punkte, die grün, gelb oder rot sein konnten, je nachdem wie die Nebenwirkung beim einzelnen Medikament wahrscheinlich sein würde. In diesem Vergleich der verschiedenen Medikamenten kam das Abilify am besten weg und das sagte die Referentin dann auch.
So hatte ich das dann auch wenige Tage später bei einem Treffen mit einem Freund mal erwähnt. Und der sagte mir dann aber: "Das nutzt mir aber nichts - Weil es mir nichts darüber sagt, wie es speziell bei mir ist." Ich hatte mehrfach nochmals gleich anzusetzen versucht und er brachte mehrfach nochmals seinen Einwand vor, bis ich doch verstand, was er meinte: Wie ein Medikament bei jemand anders oder sogar im Durchschnitt wirkt, sagt wirklich gar nichts darüber aus, wie es bei mir selbst wirkt.
Ach ja: Versteht es bitte nicht als Werbeblock für Abilify. Von Neuroleptika bin ich generell weniger begeistert und Phasenprophylaktika stehe ich aufgeschlossener gegenüber.
Ich denke, auch kleine Dosierungen haben eine Wirkung und wenn auch die Symptome (oder was immer man auch weniger haben will) sehr wenig ausgeprägt sind, macht vielleicht auch eine entsprechend geringe Dosierung deshalb Sinn.