Ich versuche mal einen anderen Ansatz. Ich habe letzthin gelesen, dass ein Problem die inzwischen massiv angewachsene Zahl von Diagnosen ist. Es fing mal mit vier psychischen Grunderkrankungen an (darunter die bipolare Störung). Mittlerweile habe wir so viele Kategorien, dass im Zweifel (Achtung Ironie!) jeder eine für sich findet. Viele verstecken sich hinter Burnout.
Gerade in letzter Zeit fällt mir auf, dass die bipolare Störung in den Vordergrund rückt, angefangen vom "Tatort", "Homeland" bis hin zu Schauspielern usw.! Heißt das, die Erkrankung rückt mehr in den Focus, weil immer mehr betroffen sind oder weil man darüber mehr spricht? Wenn ersteres zutrifft, wieso nimmt die Erkrankung zu?
Oder ist es gerade eine "Modediagnose"? Das Erkrankung generell zu erörtern, finde ich hilfreich.
Ich glaube, mit der Abgrenzung hat auch so mancher Arzt ein Problem, unipolar depressiv oder depressiv? Und gute Ärzte sind auf vielen Gebieten dünn gesät.
Ich gehe nicht mit J mit, sein Gefühlsleben auszuleben, dass würde mit Sicherheit für viele im Chaos und manchmal tödlich enden. Eine Frage stellt sich mir aber tatsächlich, wieso psychische Störung? Für mich ist vieles eine Stoffwechselstörung des Gehirns und die Symptomatik die ausgelösten psychischen Beschwerden. Der Inhalt der Krankheit ändert sich nicht, aber für viele Betroffene wäre es wahrscheinlich einfacher, weil die Akzeptanz der Umwelt größer wäre. Auch wenn es traurig ist.