Das stimmt so nicht, und das weißt du auch, da wir eine private Kommunikation hatten.
Ich weiß, dass niemand darüber glücklich ist, Psychopharmaka zu nehmen und sich dessen Nebenwirkungen auch zu einem bestimmten Fall bewusst ist, aber einfach keine Alternativen sieht.
Ich habe nie behauptet, für alles eine Lösung zu haben, gehe nur nach dem Ausschlussprinzip vor. Ich rechne mich selber auch zu den Psychiatrie-Geschädigten, ich war früher auch intelligenter, ganz zu schweigen von meiner körperlichen Gesundheit.
Manchmal kann die Wahrheit verletzend sein. Ich könnte mich diplomatisch ausdrücken und sagen, dass möglicherweise Psychopharmaka suboptimal sind und dass die Pharmaindustrie auch unethische Motive hat, das wäre aber unehrlich. Es gibt objektive Wahrheiten, die nicht eine subjektive Meinung sind, ihr haltet mich für arrogant, weil ich denke, mehr Erkenntnisse als die meisten anderen habe, da ich einfach sehr viel Zeit für Recherche und Reflexion habe.
Ich sehe was für einen Schaden das neurologische Krankheitsbild der Psychiatrie für Schaden anrichtet.
Depression kann auch durch Nährstoffmängel oder Pharmazeutika verursacht werden, meistens haben sie aber eine spirituelle Ursache, und da muss angesetzt werden. Psychotherapie, so wie sie konzipiert ist, kann da wenig helfen und noch weniger Medikamente.
Ich habe gesehen, dass es einen Thread über den Sinn des Lebens gibt, das ist für mich die entscheidende Frage. Wenn ich keinen höheren Sinn sehen würde, wäre ich mit Sicherheit nicht gesund geworden. Ich selber habe auch extrem unter der Diskriminierung und Diffamierungen gelitten, was mir mir alles unterstellt wurde, z. B. dass ich mich nur zu Tode hungere, damit sich wieder meine Mutter um mich kümmern muss und vieles mehr. Mir hat es letztendlich sehr geholfen, mit Selbstironie und Humor damit umzugehen, ich merke, dass du durch die Komorbiditäten gekränkt bist, und nicht nur du.
Ich habe selber erlebt, wie unerträglich das Leiden manchmal sein kann, körperlich wie psychisch. Während der Zwangsernährung bettelt ich wegen meiner Narbe oft um Schmerzmittel und wollte auch mit Psychopharmaka betäubt werden, welche man mir wegen meiner Leber aber nicht mehr gab. Wenn man bei einer Sportverletzung sich einfach Schmerzmittel spritzt, um den Schmerz nicht spüren zu müssen, kann es einem zum Sportinvaliden machen. Ich selber habe aus meiner Lebenskrise und meinen Leiden einen Nutzen gezogen, es war nciht alles umsonst.
Manche Assistenzärztinnen, die in ihren jungen Jahren schon ein großes Ego hatten, waren auch eingeschnappt, gesagt zu bekommen, dass sie naiv und gehirngewaschen sind, aber ich denke einige sind mir jetzt dankbar, dass ich ihnen die Augen geöffnet habe.
Von Autoritäten lassen sich Menschen gerne belehren, aber nicht von Psychiatriepatienten.
Kein Mensch ist immun gegenüber Propaganda, auch ich nicht, die Pharmaindustrie gibt dafür mehr aus, als für "Forschung".
Ich sage auch nicht, dass man einfach die Mediamente absetzen kann. Aber viele haben die Einstellung, dass philosophische Fragen für eigene Krankheit irrelevant sind, und das halte ich für eine schlechte Voraussetzung für eine Besserung.