Hallo J,
"Und nur weil ihr keine negativen Psychiatrieerfahrungen gemacht habt automatisch daraus zu schließen, dass es auch auf alle anderen zutreffen muss, finde ich auch anmaßend. "
Woher weißt du, dass die Menschen hier keine negativen Psychiatrie-Erfahrungen gemacht haben? Warum nimmst du automatisch an, dass Menschen, die für sich jetzt eine Möglichkeit gefunden haben, mit ihrem So-Sein zu leben und das durchaus
unteranderem mit Medikamenten, 1. keine schlechte Erfahrungen gemacht haben, 2. selbst nicht kritisch hinterfragen, 3. nicht vielleicht sogar ohne Medis es probiert haben und 4. neben Medis nicht auch andere Interventionen, wie Psychotherapie, Achtsamkeit, Selbsterforschung und Selbstmanagement-Strategien und vieles mehr nutzen?
"Ich will auch nicht das Leiden kleinmachen, ich selber habe es auch erlebt, jedenfalls die Tiefs und mit Sicherheit waren die tiefer als ihr euch vorstellen könnt. "
Woher willst du wissen, das DEINE Tiefs tiefer waren, als die Tiefs der anderen hier?
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.08.18 14:10.