Ich kenne das nur zu gut. Hab mich selbst oft lang isoliert, hab viele Kontakte abgebrochen, hab mich alleine zwischen 2010 und 2013 weitgehend aus der Gesellschaft verabschiedet gehabt. Erst mein Hund hat mich dann aus diesem Tief geholt ab 2014 und jetzt wo er starb in 2018, stand ich erneut an diesem Punkt, das ich mich wieder selbst isolieren wollte.

Aber diesmal habe ich es nicht zugelassen. Natürlich hab ich in den Tagen um den Tod meines Hundes herum mich zurückgezogen und erstmal nur Zeit und Ruhe für mich genommen, um es zu verarbeiten und mit mir und der Geschichte klarzukommen. Aber das ist noch keine wirkliche Isolation, aber wenn man dann später nicht gegensteuert, dann kann es wieder so kommen mit der Selbstisolation.

Eben, ich habe mir gesagt ich will das nicht mehr, ich lasse das nicht mehr zu, nicht jetzt, nicht hier: Ich werde aufstehen vom Boden und mich nach einer Woche der Trauer wieder fangen und wieder nach draussen gehen. Bin zuerst zu Freunden gegangen und die Gespräche haben mir unglaublich gut getan, jetz hab ich auf nächste Woche einen Termin um einen neuen Hund anzusehen im Tierheim.

Dazu hab ich meinen verdammten Methadon-Entzug fortgesetzt ja und bin jetzt clean, also auf Null und der Entzug dürfte sich dem Ende zuneigen.

Ich will damit sagen und auch ein wenig Hoffnung vermitteln: Man kann auch aus der Selbstisolation wieder ausbrechen oder man kann sie im Vorfeld verhindern. Man muss aber, so leid es mir tut, sich selbst überwinden können, auch mal was zu machen wenn man wenig bis garkeine Lust hat am Anfang. Man muss seinen Kopf klar bekommen und man muss selbst wieder auf die Beine bringen, gerade wenn man depressiv ist.

Wenn man dann wieder steht und wieder aufrecht nach vorne gehen kann, dann geht das Leben weiter und die Umstände verändern sich, man lernt neue Menschen kennen, sieht neue Orte und kriegt neue Ideen und dann geht es wieder weiter im Leben.

Gruss
Wesker