Hallo Zusammen,
ich schreibe hier als Angehörige - meine Mama hat seit jungen Jahren eine bipolare Störung, die sich aller 3-4 Jahre in akuten Phasen der Manie und Depression äußert. So schwierig es sein mag, aber meist triggern gerade Meilensteine in meinem Leben (Schulanfang, Konfirmation, Auszug) die Krankheit meiner Mama. Ich bin mir bis heute nicht sicher wie das zusammen hängt, aber mich selbst plagen viele Schuldgefühle und Ängste (Was ist wenn ich mal heirate/meinen Uniabschluss mache..? Werde ich selbst krank werden?)
Aktuell gehts ihr wieder schlechter und ich bin aufgrund der Trennung von meinem Freund wieder zu Hause eingezogen, zwar auf absehbare Zeit, aber aktuell habe ich noch keine Wohnung gefunden.
Nun fällt es mir immer schwerer damit umzugehen: Ich bekomme abends und morgens wie kleine Panikattacken (Herzrasen, Nervosität, Schmerzen/Druck auf der Brust, Übelkeit). Ich komme nicht mehr wirklich klar, wenn sie komisch redet und gefühlt ununterbrochen aktiv ist. Zuerst habe ich es auf den Trennungsschmerz nach einer langjährigen Beziehung und den Prüfungsstress in der Uni geschoben, aber mittlerweile glaube ich, dass mich die Krankheit meiner Mutti noch selbst verrückt macht. Da sie aber aufgrund ihrer Krankheit schon ihren ersten Mann, meinen Vater, verloren hat und die aktuelle Beziehung ebenfalls darunter leidet, kann ich sie doch jetzt nicht im Stich lassen. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis miteinander und ich möchte immer für sie da sein, aber ich hab richtige Angst dadurch selbst ein Betroffener zu werden.
Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps, Meinungen oder einen Rat dazu. Der einzige mit dem ich mich darüber unterhalten kann ist mein Exfreund, weil er es ja kennt und auch schon ein paar Mal miterlebt hat. Aber wenn ich ihn dann anrufe um meinen Kummer wegen der Krankheit meiner Mutti loszuwerden, fängt der Liebeskummer wieder an.
Viele Grüße
Julia