Hallo A,
wie die Sachlage in der Schweiz aussieht weiß ich nicht, aber hier in Deutschland wird dieses Medikament nach meiner Meinung immer noch zu häufig und leider auch häufig als Langzeittherapie verschrieben. Durch meine Arbeit sehe ich gerade auch junge Menschen die schon seit Jahren Benzoabhängig sind.
Wie mit dem Zeug sogar gedealt wird, bekomme ich auch mit, teils sogar unmittelbar in einer Kontaktstelle sogar beobachtet. Dass dies also laut dem Link vernachlässigbar ist, glaube ich hier nicht.
Wie schwierig es ist von diesem Zeug wieder los zu kommen, hatte ich in meinen Klinikzeiten mitbekommen. Das hat mir damals schon Tränen in die Augen getrieben, wie extrem die Abhängigkei sein kann.
Aufklärung findet nach meiner Meinung noch viel zu selten statt und in den Medien sehe ich zumindest hier in D noch keine Panikmache davor. Da wird eher über Schmerzmittelsucht geschrieben, aber weniger über Benzodiazepinen.
Wenn Ärzte persönlich für eine Abhängigkeit in Haftung genommen werden könnte, würde die Verschreibungen länger als 3-4 Wochen wahrscheinlich gegen Null laufen.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).