Medikamente, Kontrolle und Zwang

15. 07. 2018 13:41
Ich bin absolut kein Freund von Medikamenten. Noch weniger von Zwang oder Kontrolle. Aber beim Lesen der vorangegangenen Darstellung gingen meine Gedanken irgendwie dahin, dass man die Einnahme der passenden Medikamente (Neuroleptika und/oder Phasenprophylaktika) zur Voraussetzung für den Kontakt machen sollte.

Wozu mir leider nichts einfällt ist, wie man das so "einpacken" könnte, dass es letztlich angenommen. Sodass vom Gegenüber möglichst angenommen werden kann: "Okay. Ich habe diese Störung und sollte deshalb diese Medikamente nehmen." - Und die Art des Rüberbringens nicht bereits Widerstand provoziert.

Die Krankheitseinsicht hatte bei mir auch einige Zeit gebraucht. Ich denke, dieses Label nimmt man ungern an und mit anderen Betroffenen sieht man sich eher ungern in eine Reihe (So im Sinne von "So aufgedreht und verrückt wie die da bin ich selbst gar nicht."). An der Einsicht, Medikamente nehmen und ohne sie eventuell nicht auskommen zu können, mangelt es heute noch bei mir. Ist meiner Meinung nach beides auch eng miteinander verflochten. Wer schon annimmt, nicht "krank" (oder korrekter ausgedrückt nicht "gestört") zu sein, der denkt sich natürlich auch: "Ich bin nicht krank, deshalb muss ich auch keine Medikamente nehmen."

Hab einen ähnlich gelagerten Fall im Bekanntenkreis. Ein ehemaliger Kommilitone von mir und seine Ex-Freundin haben zusammen eine Tochter. Sie sind nun schon länger auseinander. Zum ehemaligen Kommilitonen hab ich noch sporadischen Kontakt. Seine Ex-Freundin kenn ich, weil sie sich wie ich innerhalb der Bewegung der organsierten Psychiatrie-Erfahrenen bewegt. In den letzten Jahren hatte sie immer wieder psychotische Phasen. Ob das der Trennungsgrund war, weiß ich zwar nicht. Aber inzwischen darf die Ex-Freundin keinen Kontakt mehr zum Kind haben. Hatte er so durchsetzen können. Für die Mutter ist das natürlich schmerzhaft. Nicht sicher bin ich mir aber, wie schlimm oder aber sogar günstig es für die Tochter ist. Unter Umständen ist es vielleicht günstiger, gar keinen zu einer leiblichen Mutter zu haben, statt zu einer, die sich in einer sehr verstörenden Weise verhält. :-/

Dazu sagen muss ich noch, dass es bei dem von mir erwähnten ehemaligen Pärchen so ist, dass die junge Frau auch dann noch manch krass schräge Sachen von sich gibt, wenn sie sich nicht gerade in einer akuten Psychose befindet. So behauptete sie mir gegenüber schon mal, ihr Ex-Freund, mit dem zusammen sie die Tochter hat, hätte bereits versucht, sie umzubringen. Was natürlich wahr sein "könnte", ich aber für äußerst abwegig und unwahrscheinlich halte.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.07.18 13:46.
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Angehöriger unbehandelt Bipolar

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