Hallo Zusammen,
ich bin bipolar seit über 30 Jahren, damals hieß das noch manisch-depressiv.
Seit dieser Zeit kämpfe ich mich durch mein Berufsleben durch und hatte auch noch ein Alkoholproblem.
Lange Zeit war ich auch durch die Medikamente meist leicht depressiv. Jetzt hatte ich über Monate Schlafprobleme und war dadurch auch wieder hyperaktiv. Ärger im Büro durch ständige Urlaubsvertretungen! Ich war gereizt, fühlte mich ungerecht behandelt. Ich war beim Arzt und habe beschlossen, das jetzt durchzustehen. Leider muss ich jetzt aufgrund meiner Schlafprobleme mehr Medikamente nehmen
Ich bin 50 % schwerbeschädigt aufgrund meiner Krankheit, leiste aber im Büro meist mehr als die anderen. Aber niemand weiß das, da ich mich so verhalte als gehe es mir ständig gut. Manchmal fühle ich mich einfach überfordert und würde mich am liebsten krankschreiben lassen, aber dann fühle ich mich als hätte ich versagt. Psychische Krankheiten sind einfach blöd, keiner hat Verständnis und die Arbeitskollegen tuscheln! Jetzt habe ich auch noch das Problem, dass man mir vorwirft, ich würde nicht an Betriebsausflügen und Weihnachtsfeiern teilnehmen. Mache ich auch nur, wenn es mir gut geht. Ansonsten kann ich nicht zugucken, wenn meine Kollegen Alkohol trinken, deshalb nehme ich aus reinem Selbstschutz nicht an diesen Veranstaltungen teil. Ich habe mir jetzt vorgestellt, mir dafür ein Attest ausstellen zu lassen, da ich auch diese ständige Fragerei, warum ich nicht teilnehme, satt habe.
Eigentlich führe ich ja ein ziemlich normales Leben auch mit dieser Erkrankung, aber manchmal brauche ich einfach ein bisschen Unterstützung, weil ich mich einfach ungerecht behandelt fühle! Aber ich habe auch keine Lust, jeden über meine Krankheit zu informieren. Dieser ganze Frust musste jetzt einfach mal raus, ich hoffe, ihr habt dafür Verständnis.
Geht es jemanden ähnlich?
w. 57, verh. 1 Tochter (23), bipolar seit 37 J.
Seroquel abends 400 mg, 80 mg Dominal abends (sein 2 Wochen), tagsüber Fluoxetin 40 mg und Dominal bei Bedarf