Hallo Aradia,
puh, da hast du echt was durchgemacht und gut dass du dich wehren konntest. Du fragst, ob das ein Unterschied sei? Ich persönlich finde nicht. Niemand muss sich Gewalt gefallen lassen, egal, ob jemand dies aus einer Störung heraus tut oder nicht. Jeder hat das Recht, sich zu wehren, Schutz zu suchen oder Hilfe zu holen und noch mehr, wenn das eigene Leben in Gefahr ist.
Aber auch wenn es sich "nur" um psychische Gewalt handelt, wie Anschreien, Drohungen, Beleidigungen etc. pp, muss sich dies auch niemand gefallen lassen. Auch da hat jeder das Recht Grenzen zu setzen, egal ob jemand sich gerade in einer Krankheitsphase befindet, jemand Kriegstraumatisiert ist und deshalb ggf. öfter mal "Ausrastet" oder nicht. Sagen wir hier den Angehörigen nicht immer wieder, dass sie gut auf sich achten sollen, gut für sich Sorgen sollen etc.?
Wie man hinterher solche Gewalt bewertet, ob Schuldfrage oder nicht, dass ist eine ganz Andere Kiste. Aber sich schützen, wehren und Grenzen ziehen, dass sollte jedem möglich sein.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).