Hallo Charly,
ich selbst habe zu Anfang bei meinen Eltern, gerade auch bei meiner Mutter, eher ein "Verdrängen" als Verhalten erlebt. Erst später hat sie sich tatsächlich mal ein wenig damit auseinander gesetzt. Bemerkt habe ich, dass bei Ihr wohl unter anderem Schuldgefühle eine Rolle spielten.
Es kann also möglich sein, dass unterschwellig ein Gedankenkonstrukt wie: "Wenn mein Kind psychisch krank ist, dann müsste es eine schlechte Kindheit gehabt haben und dann würde ich eine Schuld mittragen", dahinter steckt. Und deshalb lieber ein "Nicht-wahr-haben-wollen" vorgezogen wird. So habe ich es mir erklärt.
Vielleicht gibt es eine Möglichkeit in aller Ruhe mal über dieses mögliche "sich-schuldig-fühlen" sprechen zu können, so dass deine Mutter sich hier möglicherweise öffnen kann.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).