Liebe YingYang,
danke für deine Antwort und deine Offenheit.
Ihr Verhalten stößt mich regelrecht ab, und ich möchte keine Freundschaften mehr, wo jegliche Augenhöhe sowie Respekt fehlen.
Ähnliches habe ich auch erlebt und deshalb hat sich mein Freundeskreis auch entsprechend verkleinert.
Leider muss ich aber auch eingestehen, dass mich meine Erkrankung zu einem schwierigen Freund macht.
Ich bin nicht eigentlich unzuverlässig, aber wenn ich nicht imstande bin, meine Wohnung zu verlassen, weil mich gerade wieder eine Depression niederschmettert, ist das für jemanden, der dieses Problem nicht kennt, nicht nachvollziehbar.
Oder meine vermeintliche Arroganz, wenn das Pendel in die andere Richtung ausschlägt.
Heute weiß ich, dass ich aufgrund meiner Prägung keine wahre Nähe zulassen konnte
das Wort Prägung gefällt mir sehr.
Mein momentaner Zustand ist die Summe meiner Erfahrungen, Kränkungen und Verletzungen,
Es gibt in meinem Leben auch die durchaus wohltuenden Aspekte eines freundschaftlichen gegenseitigen Austausches und die Erfahrung von Akzeptanz und Nähe.
Es kostet mich nur sehr große Mühe, diese Nähe zuzulassen und zu vertrauen.
Ich denke mittlerweile, dass es eventuell für jeden Streckenabschnitt in meinem Leben die entsprechenden Wegbegleiter gibt, da auch ich mich ständig verändere.
Das macht es mir einfacher und reduziert meine Erwartungen
Wenn eine dauerhafte Freundschaft diese Veränderungen übersteht, nehme ich sie umso dankbarer an.
Ansonsten versuche ich halbherzig, mir selbst zu genügen
Ich wünsche dir einen guten Tag
Martha