Ich habe im Laufe meines Lebens und meiner bipolaren Leidensgeschichte viele Freunde kennengelernt und wieder verloren.
Manche Freundschaften habe ich selbst im "Überschwang" beendet, andere waren schlicht irgendwann mit mir und meinen Stimmungsschwankungen überfordert und haben mir die Freundschaft aufgekündigt.
Ich bin extrem vorsichtig geworden, ab wann ich neuen Bekanntschaften einen tieferen Einblick in mein Seelenleben und meine bipolare Störung gebe.
Im Kollegenkreis würde ich mich diesbezüglich nie outen, zu groß ist meine Angst vor Stigmatisierung und Jobverlust.
(Obwohl ich eine absolut herzliche und freundliche Lieblingskollegin habe und mit den anderen gut auskomme)
Dabei würde Offenheit so vieles erleichtern und erklären.
Meine Fehlzeiten im Job, mein manchmal schwer einschätzbares Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern, meine geringe Belastbarkeit.
Diesbezüglich will und kann ich aber nichts riskieren.
Wenn ich neue Bekanntschaften schließe und intensiviere, ist es mir schon öfters passiert, dass die Menschen,mit denen ich Freundschaften geschlossen habe, mir irgendwann offenbart haben, auch sie hätten eine psychische Störung.
Wahrscheinlich suche ich mir einfach solche Menschen aus oder ziehe sie an.
Meine besten, tiefsten und dauerhaftesten Freundschaften habe ich in psychiatrischen Einrichtungen geschlossen oder in entsprechenden Reha-Maßnahmen.
In diesen Freundschaften fühle ich mich komplett verstanden und aufgehoben, aber sie sind auch anstrengend.
Mich würde sehr interessieren, wie ihr Freundschaften erlebt, schließt oder eventuell auch beendet habt.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht und wie habt ihr die unvermeidlichen Enttäuschungen verarbeitet.?
Ich würde mich über einen Erfahrungsaustausch und eure Antworten sehr freuen.
Fühlt ihr euch auch manchmal so einsam und unverstanden, wie ich?