Hallo Hartmut,
ich meine, den Rückmeldungen anderer Menschen sollte man schon eine gewisse Bedeutung zumessen und sie nicht einfach ignorieren. Lernte bei meinem ersten Psychiatrieaufenthalt (2007) mal eine Gleichaltrige kennen, die meinte, sie merke nie selbst, wenn sie in eine Phase abdrifte. Sie sei dabei immer auf die Rückmeldungen ihrer Freunde angewiesen und vertraue daher darauf. Ich würde das nicht so absolut tun. Weil mich auch schon jemand als manisch und psychotisch einstufte, nur weil ihm meine Meinung nicht gefiel.
Muss aber zugeben, dass ich auch sehr lange ne ziemliche Blindheit für die Anbahnung manisch-psychotischer Symptomatik bei mir hatte. In den Fällen, dem Beginn von Episoden, war ich stets Blind für den Grad der Verrücktheit meines Gedankenguts. Während es andere schon frühzeitig glasklar zu sehen schienen. Beim vierten von bisher vier Psychiatrieaufenthalten (2007, 2013, 2014-2015, 2016) hab ich das "Losgehen" meiner Symptomatik zwar gesehen. Aber geglaubt, die manische und psychotischen Symptome könnten ohne Medikamentenerhöhung nochmals abklingen, wenn ich mir nur genug Ruhe gönne, Stress vermeide usw. (Leider ne ärgerliche Fehlentscheidung, sodass ich nach zwei Monaten in der Psychiatrie mit na riesigen Medikamentenmenge dastand).
Denke mit deiner Psychologin könntest du ne gute Feedback-Geberin haben. Zumindest ich hab ne sehr ruhige und sachliche Psychologin, deren Urteil ich vertrauen und deren Ratschläge ich prinzipiell folgen würde.
Meinen Namen hab ich vielleicht etwas unglücklich gewählt. Hab zwar Soziale Arbeit studiert. Auch mittels Zivildienst, Praktikas und Berufserfahrung etwas im Feld gearbeitet. Das aber zuletzt Ende 2013. Mit meinem Namen suggerier ich vielleicht.... noch als Sozialarbeiter tätig zu sein. Ich seh mich aber eher als Betroffenen als als "Profi" (Wie die Psychiatrie-Erfahrenen die Fachleute ja manchmal gerne bezeichnen).
Lieben Gruß
Sozialarbeiter84 - "Sozi" reicht aber auch aus. Spart Buchstaben und Lebenszeit. :-)