04. 07. 2018 12:09
Erst einmal ein ganz freundliches Hallo,

ich schreibe hier weil ich momentan irgendwie so unsagbar hilflos bin und auf ein paar Antworten hoffe.

Ich weiß gar nicht so genau wo ich anfangen soll, ich habe meinen Partner vor gut 3 Jahren kennengelernt und ich kann mit absoluter Gewissheit sagen, dass er die Liebe meines Lebens ist. Ich fühlte mich vom ersten Moment absolut verbunden mit Ihm und es war als ob ich Ihn schon ewig kennen würde. Er hat mich berührt und zwar alles in mir und er hat mir Leben und Liebe eingehaucht, wir konnten nie genug von einander bekommen. Ich wusste schon von Beginn an, dass er hochsensibel sowie hochsensitiv ist und es schreckte mich nie ab weil es eben ein Teil von Ihm war. Er war anders aber anders perfekt für mich und wir kamen mit diesen Gegebenheiten sehr gut zurecht. Nach einigen Monaten merkte ich immer mehr, dass "gute" und "schlechte" Phasen sehr stark abwechselten. Wenn etwas "gut" war, dann war es immer ein absolutes "hervorragend" und die Dinge hätten nicht besser für Ihn laufen können. Er war sooo unglaublich euphorisch und glücklich und wenn etwas "schlecht" war, dann war es meistens erst einmal das Ende der Welt. Er fühlte sich dann immer sooo furchtbar ungeliebt und wertlos, er fühlte sich unverstanden, meinte er würde nicht auf diese Welt gehören, er würde zerstören und alle Menschen um sich herum verletzen und zum weinen bringen. Diese Zeiten waren hart aber irgendwie wirkte ich auf Ihn und konnte Ihn zumindest zu Beginn immer wieder "auf die Beine" stellen. Ich dachte, dass diese Stimmungsschwankungen mit seiner Hochsensivität in Verbindung ständen darauf folgten dann meistens Abschnitte in denen er weder absolut euphorisch noch todtraurig war und wir einfach zusammen funktionierten und das Leben genossen haben.

Seit letztem Herbst nahmen die Stimmungsschwankungen allerdings zu und die depressiven Phasen wurden immer länger und länger. Er beendete unsere Beziehung weil er mich vor sich schützen müsse, er wäre dazu verdammt alleine auf dieser Welt zu leben. Ich kam kaum mehr an Ihn heran und doch gab es auch nach diesem Tief wieder ein Hoch und er kam zurück zu mir. Die nächsten Wochen waren wunderschön allerdings stieg meine Angst vor einem erneuten Tief. Ich hatte Angst davor Ihn irgendwann nicht mehr erreichen zu können und ich befürchte genauso ist es nun gekommen.

Vor gut 3 Monaten ist er wieder in ein absolutes Tief gerutscht. Egal was ich auch versuche, ich erreiche Ihn nicht mehr. Vor einigen Wochen sagte er mir dann, dass er nichts mehr fühlen würde, er hätte für nichts mehr Emotionen, an nichts mehr Spaß, es gäbe nichts mehr, was Ihn berühren würde. Er würde auch für mich nichts mehr empfinden alle Liebe wäre weg. Am besten wäre es, wenn er von dieser Welt für immer verschwinden würde aber dafür wäre er ja zu feige. Sein ganzes Leben wäre ein einziges Desaster und er wäre nie glücklich gewesen. Ich versuchte Ihn aufzubauen, ich versuchte Ihm aufzuzeigen, dass das Leben lebenswert ist, und dass er doch auch in der Vergangenheit sooo unglaublich glücklich war aber er kann diese Dinge nicht mehr sehen und auch nicht mehr empfinden. Ich habe darauf gesetzt, dass diese Phase irgendwann wieder enden würde und so habe ich Ihn einfach gehalten, Ihm zugesprochen und Ihm versucht Sicherheiten zu geben. Ich habe versucht stark zu bleiben obwohl mir mein Herz brach Ihn in diesem Zustand zu sehen, obwohl mein Herz brach aufgrund der fehlenden Gefühle zu mir. Es tut nun einmal weh die Liebe seines Lebens zu verlieren. Ich wusste das ist nicht er, dass ist die Depression, die momentan seinen Kopf ganz fest im Griff hat und trotzdem verletzen Dinge.

Vor ein paar Wochen hat er mich beim Weinen erwischt und die Situation eskalierte. Er schrie mich an, warum ich heulen würde, ich sollte damit sofort aufhören. Dann meinte er, ob ich endlich kapiert hätte was für ein schlechter Mensch er wäre, immerhin hätte er mich zum Weinen gebracht, er würde nur zerstören und ich solle mich verpissen bevor es zu spät wäre. Ich sagte Ihm. dass ich Ihn liebe und Ihn nicht verlassen werde. Daraufhin meinte er zur mir, ich würde Ihn nicht lieben, denn so etwas wie Ihn könnte man nicht lieben und ich könnte ruhig verschwinden und mit einem anderen glücklich werden.

Momentan ist alles was ich mache falsch. Wenn ich traurig bin, wird er sehr böse und gemein, er wird laut beschimpft mich und versucht mich von sich wegzudrängen. Abends beim Einschlafen sucht er aber wiederum den Kontakt und giert geradezu nach Zärtlichkeiten.

Wenn ich versuche stark und positiver aufzutreten, dann wirft er mir vor wie leicht mir mein Leben fällt und was ich mit einem solchen Verlierer wie Ihm wolle. Er provoziert und ich habe das Gefühl er testet wie weit er bei mir gehen kann. Wenn ich dann auch Mal laut werde, dann sagt er ich würde Ihm Vorwürfe machen und Ihn unter Druck setzen. Aber ich habe eben auch Gefühle auch wenn ich diese natürlich besser unter Kontrolle habe. Ich komme nicht mehr an Ihn heran und therapeutische Vorschläge meinerseits lehnt er sofort ab, er meint es gibt keinen Menschen auf dieser Welt, der Ihm noch helfen könnte. Er wäre alleine auf dieser Welt und würde zerstören, deshalb will er keine Menschen mehr um sich herum, er will keine Verantwortungen mehr tragen, er will einfach nur noch seine Ruhe und funktionieren und ich sollte Ihn endlich in Ruhe lassen. Mittlerweile glaube ich nicht, dass er aus dieser Phase alleine heraus kommt und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht mehr daran, dass diese Phase einfach von alleine endet.

Er wird immer gemeiner und provoziert so seine benötigten Bestätigungen. Ich liebe Ihn und irgendwo muss doch noch der Mensch sein, den ich kennengelernt habe. Wenn ich Ihn frage, ob es Ihm Spaß macht mir weh zu tun mit seinen Beschimpfungen, zuckt er nur mit den Schultern und sagt, er empfände nun einmal nicht mehr und er wäre immer schon ein Arschloch gewesen und es wäre Zeit mich daran zu gewöhnen oder aber ich solle verschwinden.

Ich will helfen und kann es nicht weil mein Mensch, meine Liebe irgendwo hinter dieser Depression steckt. Es macht keinen Sinn mit Ihm zu diskutieren weil er so einfach nicht funktionieren kann, er sieht nicht klar und kann dementsprechend auch nicht mehr Handeln. Ich will Ihn nicht aufgeben aber ich komme einfach nicht mehr an Ihn heran.

Es tut mir leid, dass es so viel geworden ist aber es liegt einfach so unendlich viel auf meiner Seele und es ist schwer diese Dinge zu verstehen.

Wie kann ich helfen? Wie komme ich wieder an Ihn heran? Oder sind wir hoffnungslos?
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Bipolarer Partner

Novalie 1208 04. 07. 2018 12:09

Oh, du Arme!

dry 384 04. 07. 2018 14:14

Re: Bipolarer Partner

delphin64 373 04. 07. 2018 14:46

Re: Bipolarer Partner

A20213 341 04. 07. 2018 16:50

Re: Bipolarer Partner

Wesker 472 04. 07. 2018 22:41



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