Ich finde diesen thread wahnsinnig interessant.
Vor kurzem habe ich- wohlgemerkt in Absprache mit meinem Psychiater- meine Quetiapin-Dosis reduziert.
(Mittlerweile nehme ich nur noch ein Drittel meiner Klinik-Dosis von vor 4 Jahren)
Am Anfang war alles noch in Ordnung.
Dann folgte eine wahnsinnig stressige Zeit in der Arbeit (40 Stunden-Woche mit Überstunden und unterschiedlichen Schichten) und ein Umzug.
Dann eine 5tägige Reise, kaum Erholungsfaktor, zurückgekehrt und Magen-Darm-Grippe, danach wieder Arbeit.
Dort bin ich dann zusammengekracht,war total depressiv, wollte kündigen und wurde erstmal eine Woche krankgeschrieben.Gleichzeitig wurde mein AD erhöht.
Jetzt bin ich wieder ok, aber ich denke, ausreichend Schlaf, viel Sport und Kontakt mit der Natur hätten dasselbe bewirkt wie die Erhöhung der ADs.
Ich will ja nicht absetzen, nur eine Dosis einnehmen, die mir gerecht wird und die Nebenwirkungen (bleierne Müdigkeit unter Quetiapin) möglichst gering hält.
Dank der reichlich verordneten Medikamente sind meine Leberwerte auch nicht mehr so prickelnd.
Ich glaube im Mittelalter galt die Leber ja als Sitz der Melancholie.
Psychotisch wurde ich, wie es einige hier beschreiben, grundsätzlich nur in der unbehandelten Manie, dann aber heftig.
Ich fühlte mich von der Mafia verfolgt, war mehrmals im Ausland bei der Polizei und wurde dann zwangseingewiesen, was meine Finanzen letztendlich gerettet hat.
Ich habe "lost connections" von Johann Hari verschlungen, der viele Möglichkeiten der Medikamentensubstitution anspricht, allerdings bezieht er sich nur auf Depression und nicht bipolare Störungen.
Ich finde, es wird sehr schnell an der Medikamentenschrabe gedreht, das beobachte ich auch beruflich.
Hoffentlich konnte ich ein paar Anregungen geben.
Schönen Abend euch allen