Hallo Bigabu,
Aber klar hänge ich da emotional voll drin - es ist mein Mann, den ich liebe, und der Vater meines Kindes, das im Oktober geboren wird! Das legt man ja nicht einfach mal in 6 Wochen ab... Was nicht heißt, dass ich mich irgendwelchen Illusionen von schneller Heilung und dann nahtloser Fortführung des geplanten Familienglücks hingebe. Dennoch bin ich natürlich emotional betroffen, wer wäre das denn nicht?
Das ist mir vollkommen klar und es wäre seltsam wenn es nicht so wäre.
Es ist ja das erste Mal, dass Ihr beide so etwas erlebt.
Du musst dich auch nicht rechtfertigen und hier auch noch kämpfen.
Ich hab schon öfter darum gerungen, um die Anerkennung, dass man als Angehörige in einer manischen Phase mitbelastet ist, auch wenn es nichts mit Co-Abhängigkeit zu tun hat,
sondern einfach mit schwerem akuten Krankheits-Geschehen, das eben schwieriger zu fassen und einzuschätzen ist als bei manchen
körperlichen Erkrankungen.
Manche hier lesen das nicht gern, das ist nicht dein Problem.
Einer der Gründe, dass es wenig Angehörige gibt die regelmäßig im Forum schreiben.
Davon solltest du dich aber nicht abhalten lassen. Du erfasst die Probleme mit dieser Erkrankung für eine "Anfängerin" schon ganz gut.
Ich hab dir geantwortet, in der Hoffnung, dich daran zu erinnern, dass du auf dich achten solltest und nicht unnötig Kraft vergeudest an Dinge die du nicht beeinflussen kannst.
Wobei du schon ganz gut klarkommst finde ich. Und das Forum zusätzlich zu Rate zu ziehen war auch für mich trotzdem oft noch sehr aufschlussreich.
Ich glaube, dass ich dadurch schneller zu bestimmten Erkenntnissen und Einsichten gekommen bin, die mir heute helfen, mich nicht mehr ganz so hilflos zu fühlen.
Alles was du geschrieben hast und dir aufgefallen ist, z.B.:
Ich fühle mich schon allein gelassen, es macht mich wütend und verzweifelt, wie wenig Hilfe / Betreuung man überhaupt bekommt bzw. wieso ausgewiesene Fachärzte so… nachlässig? agieren
Kennen Viele hier und es kann nicht oft genug gesagt und bemängelt werden, damit sich etwas bessert. Ich glaube, dass sich gerade in diesem unserem "Psychiatriesystem" zu viele davon "Betroffene", da mein ich jetzt Angehörige und Erkrankte,
zu wenig wehren und zu viel gefallen lassen.
Mir hat das Forum dabei geholfen, meine Position und auch die Position meines erkrankten Angehörigen selbstbewusster zu vertreten und einzufordern was, manchmal, psychisch Kranken an Hilfe/Vorsorge/Nachsorge/Betreuung weniger gewährt wird als physisch Kranken.
LG
**********************************************************************************************************
Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach