Hallo Feardrop
Sehr interessant was Du da schreibst! Ich finde mich während meiner depressiven Phasen in sehr vielem was Du beschreibst genau wieder, vor allem durch deine teilweise sehr konkrete Beschreibung. Dass dies hier allerdings teilweise schon als Psychose betitelt wird, ängstigt mich dann direkt wieder.
Du hast mir jetzt erst die "Augen geöffnet", dass das ja auch "nur in meinem Kopf" sein könnte - in Tat und Wahrheit aber (vielleicht...) gar nicht so ist.
Ich bin - auch wenn ich das nur sehr ungern akzeptiere/zugebe - offenbar bipolar Typ 2, weiss das erst seit letztem Dezember. Duloxetin hat bei mir nach einigen Wochen "Wunder" bewirkt, ich war komplett angstfrei - habe das auch genau in diesen Worten wiedergegeben resp. gespürt - "Ich bin total angstfrei".
Ohne dass ich "Angst" zuvor als (eines) mein(er) wirklichen Hauptproblem(e) erkannt hätte. Gleichzeitig war ich angstfrei aber auch hypoman - hatte wirklich sämtliche Symptome einer hypomanen Phase, aber mit relativ geringen Folgen (keinen Riesenblödsinn angestellt). Alles was ich "angestellt" habe lässt sich auch - ohne Hypomanie - dadurch erklären, dass ich komplett angstfrei war (konsequenterweise damit auch angstfrei vor den Folgen meiner Aktionen).
Nach schlagartigem absetzen von Duloxetin (durch meinen Psychodoc) wurde ich einige Wochen später wieder total depressiv - oder nennen wir es doch (zukunfts-)angsterfüllt. Bin nun seit ca. 5 Wochen wieder auf 60mg Duloxetin und habe den Eindruck, es geht langsam wieder bergauf. Eigentlich erhoffe ich mir diesen angstfreien Zustand wieder, weil in dem "funktioniere" ich - im angsterfüllten Zustand bin ich - genau wie Du - komplett blockiert, würde am liebsten jede Interaktion mit Menschen bleiben lassen (was in meinem Beruf nicht möglich ist) da ich mich dadurch permanent erniedrigt und untauglich fühle.
Bin Dir sehr dankbar für Deinen Post - für mich ein "Eye opener". Hast Du Duloxetin auch schon versucht?
Beste Grüsse
Statler