Hallo Hanitas,
es ist sehr interessant sich darüber Gedanken zu machen obwohl es schon vor über 30 Jahren in der Psychiatrie hieß: “Es hat keinen Sinn darüber nachzudenken!“ In dem Punkt hat sich bis heute leider nicht viel geändert, denn vor kurzem habe ich versucht meine Kindheit bei einem Psychiater kausal in Zusammenhang zu bringen und es gab keine einzige Silber als Reaktion darauf.
Mit 8 Monaten war ich wegen einer Phimose ca. 14 Tage im Krankenhaus. Damals war ich in der Kleinkinderabteiling regelrecht mindestens eine Woche isoliert - wie in der geschlossenen Psychiatrie - bis in der Chirurgie der Eingriff gemacht werden konnte. Der Hausarzt hat dann danach ganz klar gesagt: „Das wird später mit großer Wahrscheinlichkeit Probleme bereiten!“
Nach meiner Ersterkrankung vor über 30 Jahren hat mein damaliger Psychiater sogar mit Behandlungsabbruch gedroht wenn ich eine Gesprächstherapie beginne. Hab dann irgendwann den Psychiater gewechselt bei welchem ich dann über 25 Jahre - bis zu dessen Pensionierung in Behandlung war.
Finde dass daraus zumindest eine Art ADS hervorgegangen ist und auch meine Vulnerabilität darunter stark gelitten hat. In der heutigen Zeit wäre ich eventuell gar nicht krank geworden denn die Mütter begleiten ja die Babys ins Krankenhaus.
Finde dass ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn keine psychischen Erkrankungen verursacht sondern dass oft viele Medikamente zu Stoffwechselstörungen im Gehirn beitragen. Das Thema Plastizität des Gehirns rückt immer mehr in den Mittelpunkt. Das Buch “Dein Gehirn weiß mehr als du denkst“ und dessen Aussage “Unser Gehirn kann alles - ausser aufgeben“ lässt uns/mich hoffen und ich bin auch zuversichtlich dass der Körper sein bestmöglichsten gibt - wenn man ihn nur lässt!
Mit einem guten Glauben ein guter Mensch zu werden - auf Basis eines freien Willens die von Gott geschaffenen Eigenschaften leben - ist sicher auch eine wichtige Säule! Oder wie klingt die Aussage/Slogan: “Glaub an Dich“
Mein Handicap sehe ich als Teil meines Lebens und ich sage oft ich würde nicht mit anderen tauschen wollen - im Gegenteil ich sehe dies sogar als Chance.
Liebe Grüße
Caglar
Bipolar I seit 1985, 600 mg Lithium, 25 - 50 mg Quetiapin und selten bei Bedarf Dominal Forte 40 - 80 mg, sehr selten 0,5/1,0 mg Lorazepam
Die wirksamste Medizin ist die natürliche Heilkraft, die im Innern eines jeden von uns liegt.
(Hippokrates, Arzt)