Ich musste 1 Semester zwangspausieren und habe insgesamt noch 1 Semester länger gebraucht also krankheitsbedingt etwa 1 Jahr verloren. Konnte danach ein Studium der Lebensmittelchemie erfolgreich abschließen. Meine Noten waren bei allen Prüfungen immer gut. Psychatrische Hilfe brauchte ich nur während einer für alle beteiligten unangenehmen Manie. Für eine richtige Therapie hätte ich auch keine Zeit. Unser Studium war derart brutal geplant, dass man nicht mal zum Zahnarzt gehen konnte ohne, dass man bei Praktika aus Zeitgründen durchgefallen wäre. Ja, richtig. Sitzen bleiben... im Studium. Der Druck war zwar relativ hoch, aber rückblickend würde ich das laborarbeitsintensive Chemiestudium als therapierend bezeichnen. Der Tag war immer gut strukturiert.
Zu Jura kann ich wenig sagen, außer das man meines Wissens dort ebenfalls ein "alles oder nichts" Staatsexamen wie bei meinem hat. Mich haben die Sprüche der Prüfer "dann haben sie 5 Jahre umsonst studiert" immer abgeschreckt. Letztendlich hätte man sich vor den Prüfungen jedoch nicht so einschüchtern lassen sollen. Meine Erfahrung ist, dass Arbeiten neben dem Studium häufig dazu führt, dass man es vernachlässigt und deutlich länger braucht. Uns wurde offiziell seitens der Studiengangsplaner davon abgeraten Nebenjobs zu haben und lieber einen Kredit aufzunehmen.
Vielleicht ist es sinnvoll einmal mit einem Professor des Vertrauens zu sprechen. Möglicherweise lässt sich das Studium noch zügig abschließen oder man geht den Weg in die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten. Musst aber letztendlich du selbst entscheiden.