Hallo,
Respekt vor Deiner beruflichen Biografie, aber ich möchte anknüpfend einhaken, das ein Medizinstudium doch einen individuellen Charakter besitzt, halt verstärktes Lernfach, und somit in Hinblick auf eine spätere Verallgemeinerung vorsichtig zu sehen ist. Letztendlich lassen sich alle Studiengänge aufzählen und jemand Betroffener hatte darin Erfolg. Entscheidend ist, wo wer gegebenenfalls stärker getriggert wird. Des Weiteren lassen sich verschiedenste subjektive (z.B. Krankheitsausprägung, Persönlichkeit) und objektive (z.B. Konstellation Umfeld) Stressfaktoren herausarbeiten, die individuell einfach zu verschieden sind, so dass man fast eine Netzwerkanalyse betreiben könnte, um Abhängigkeiten herauszuarbeiten.
Und die Stressproblematik im späteren Berufsleben sehe ich im Zusammenhang mit der Krankheit leicht anders. In Abhängigkeit von der Qualifikation mag man flexibler sein, aber wie flexibel ist man mit der bipolaren Störung? Auch steigt sehr wahrscheinlich die Verantwortung hinsichtlich Personal und Material. Auch das sollte man bedenken. Und der Arbeitsmarkt ist auch bei entsprechend guter/ sehr guter Qualifikation nicht wirklich sehr sozial geprägt, was ich persönlich vor Jahren am eigenen Leib zu spüren bekam. Das war mir im Vorfeld durch Gespräche glücklicherweise bewusst gewesen, so dass ich ruhig geblieben bin.
Ein Studium ist möglich, aber man muss damit rechnen, dass die Krankheit dazu führt, dass man mehr Geduld braucht. Zu einem Studium ohne Krankheit sehe ich schon einen großen Unterschied und dem sollte man sich bewusst sein, dann müsste es klappen.
Viele Grüße