Re: Bipo II - Uneindeutige Diagnose

02. 06. 2018 11:47
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Wie kommt das? woher denkst du das? Würdest du dasselbe denken wenn du ein *Blinddarm* hättest?

Hey,

tja, gute Frage.
Denke mal, auch so aus meiner Vergangenheit. Als ich so mit 15, 16 gemerkt habe, dass etwas nicht stimmt, wurde ich natürlich nicht ernstgenommen. Dieses Gefühl uferte schnell aus, es wurden zwanghafte Selbstmordgedanken daraus und Selbstverletzung.
Meine Mutter, als Narzisstin, hat sich nicht im Geringsten mit meinen Problemen befasst und abgestritten, dass ich überhaupt welche habe.
Kernbotschaft: Ich sei selbst schuld.
Natürlich wusste ich damals nicht, dass ich es mit einem Menschen zutun habe, der in Bezug auf seine eigenen Kinder keinerlei Empathie besitzt und sie als Projektionsfläche für das eigene Selbst aber auch als Konkurrenten betrachtet.
Ich wies mich selbst in eine Kinder-und Jugendpsychiatrie ein, sehr außergewöhnlich irgendwie, weil ich einfach von zuhause wegwollte.
Für diese Tat habe ich bis zu meinem Auszug gebüßt; ich denke mal, das war die ultimativste Beleidigung für meine Mutter, natürlich nicht von mir so gewollt.
Die KJP machte es aber noch schlimmer. Denn ich kam aus gutem Haus, Geld, Eigentumswohnung, Bildung und der ganze Mist.
Die Therapeuten machten sich teilweise über mich lustig, bestätigten meiner Mutter selbst, dass ich psychisch NICHT krank sei - in einem sechswöchigen Aufenthalt war man nicht einmal fähig, mein erst spät durch meinen jetzigen, tollen Therapeuten diagnostiziertes ADHS zu erkennen.

Also hatte ich da keine Wahl, ich kam ohne Hilfen und Unterstützung aus der KJP zurück zu einer Mutter die sich voller Triumph durch die dortigen Therapeuten bestätigt sah.
Ich scheiterte mangels Untertützung daran, die Schule durchzuziehen und wurde irgendwann aufgrund meiner Fehlzeiten suspendiert.
Lange Story, kurzer Sinn: In der prägensten Zeit meines Lebens habe ich nur von mehreren einflussreichen Personen vermittelt bekommen, dass meine Gefühle keine Berechtigung haben, dass ich übertreibe, dass ich faul bin, dass ich wollte, dass meine Mutter "alles für mich macht" weil ich wochenlang nicht aufstehen konnte oder rausgehen, dass ich aus einem "tollen zuhause" komme und ein "depressiv verstimmter Teenager" bin.

Bei einer physischen Ursache ist ja viel einfacher. Aber der Gedankengang stimmt, weil eine ärztliche Diagnose anzuzweifeln wenn die Symptome passen ist ja grundsätzlich eher fragwürdig. ;)

Du erwähnst des Pudels Kern:
Mitgefühl mit mir selbst. Also Selbstmitleid kann ich zwar, glaube ich, aber Mitgefühl mit mir habe ich nicht, sonst könnte ich mir ja aufrichtig zusprechen, dass ich vielleicht wirklich ein Problem habe und kein Eingebildetes.

Liebe Grüße :)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.06.18 11:48.
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Bipo II - Uneindeutige Diagnose

crescentmoon 1251 30. 05. 2018 18:14

Re: Bipo II - Uneindeutige Diagnose

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FLYHIGH 490 02. 06. 2018 13:13



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