Tigger schrieb:
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> Hallo Wesker,
>
> das ist hier im Forum meine erste Begegnung mit
> einem Schweizer. Wahrscheinlich deshalb, weil ich
> hier selber
> noch nicht so lange schreibe. Schön, dass Du hier
> einen Beitrag schreibst.
>
> Du schreibst:
>
>
"Später gabs dann noch einige
> Wiedereingliederungs-Versuche in die Arbeitswelt,
> aber daraus wurde nichts, ich wurde dann wie
> gesagt 100% Arbeitsunfähig in IV Rente
> geschickt.
>
>
Das war aber nicht schlecht sondern vielmehr
> das Beste was mir da passieren konnte: Es geht mir
> heute besser denn je. Denn die Probleme des
> Einkommens sind durch die Rente weg, also der
> ganze Druck des Arbeitsmarkts, unbedingt für
> einen Job funktionieren zu müssen".
>
> An Deiner Stelle hätte ich es wohl genauso
> gemacht, denn meine Gesundheit hat einfach den
> höchsten Stellenwert.
>
> Interessant, das Du einen Therapie- Hund hast,
> davon hatte ich hier im Forum das erste mal
> gelesen. Therapie-Hunde sind mir zwar bekannt,
> aber kannte sie nicht im Zusammenhang mit der
> Bipolaren Erkrankung.
>
> Wir haben 3 Therapiekatzen (kleiner Scherz). Es
> ist eine "Normalo- Katze (jammert meistens) und 2
> Ataxie- Katzen (recht unkompliziert). So ist es
> bei uns auch nie langweilig.
>
> Du schreibst:
>
>
"Aber mir ist nur wichtig, das ich heil durch
> meine Schwankungen und Episoden komme, das ich
> meinen Alltag bewältigen kann. Ich schäme mich
> nicht dafür, bereits als Junger Mensch eine Rente
> zu beziehen, es ging halt nicht anders, obwohl ich
> vorher gerne gearbeitet habe".
>
> Das sehe ich genauso wie Du. Toll, dass Du
> mittlerweile mit deiner Erkrankung so gut umgehen
> kannst.
>
> Weiterhin alles Gute für Dich
>
>
> LG
>
> TIGGER
Was den Hund betrifft:
Die Tiere können dem Menschen auf vielfältige Art und Weise helfen. Ich habe hervorragende Erfahrungen damit gemacht. Schön ist, das ich dank meiner Rente mehr als genug Zeit für das Tier habe und quasi 24h am Tag zusammen verbringen kann. Immer schön Spaziergänge machen, andere Leute mit Hunden treffen, im See und am Fluss schwimmen gehen, spielen mit Stöckchen usw. all dies lenkt mich sehr gut vom tristen Alltag und der Bipolaren Krankheit ab.
Vieles der Hilfe ist indirekt, aber auch direkt kann man es nutzen, etwa wenn man einen Panikanfall bekommt und das Tier dann Ruhe und Geborgenheit vermitteln kann. Vor allem eben, Hunde und andere Tiere sind immer offen und haben keinerlei Vorurteile. Es ist ihnen egal, wie man ist und ob man reich oder arm ist, ob schön oder weniger schön und all diese Dinge, die scheren sich nicht darum, solange man sie anständig behandelt und versorgt.
Der Schäferhund, den ich habe, hab ich aus dem Tierheim geholt. Leider hat ihm das Leben auch übel mitgespielt, als sein altes Herrchen an einer Krankheit erkrankte und dann verstorben ist und niemand mehr da war, um sich um das Tier zu kümmern. Da war der Hund im Tierheim ganz fest depressiv und hat nicht mehr fressen wollen, nicht mehr spielen und spazieren wollen, war nur noch apathisch und abgemagert.
Im neuen Zuhause ist er aber aufgeblüht und hat sofort wieder angefangen zu essen, wollte wieder rausgehen und spielen, ist so richtig ins Leben zurückgekommen. Der Hund ist ganz fixiert auf mich und weicht mir keinen Schritt von der Seite, seit er ein neues Herrchen hat mit mir ist er wieder voll da und lebensfreudig.
Insofern ist es eine Win-Win-Situation. Mir gehts besser mit dem Hund, keinerlei Suizidgefährdung mehr und viel mehr Stabilität und das Tierchen hat ein neues Zuhause und Herrchen gekriegt und liebt sein neues Leben.
Da gab es noch ein anderes Wunder, von dem ich später mal berichte, wenn ich Zeit habe.