Ich musste mein Studium zwangspausieren. Ein Professor hat mir mit Rechtsabteilung, Fachbereichsleitung und Uni-Therapeut zusammen ein Laborverbot ausgesprochen, da ich instabil auf die Leute wirkte und sich der geschäftsführende Direktor durch meine Kritik persönlich angegriffen fühlte. Ich war am Boden zerstört. Alles was ich im Vertrauen verschriftlich habe, wurde gegen mich eingesetzt. So offiziell und demütigend wurde ich abserviert. Kein Vorabgespräch, dass man vielleicht besser 1 Semester pausiert. Da war mir klar, warum zahlreiche meiner Freunde vorab schon das Institut und die Uni gewechselt haben.
Im Studienbüro sagte man mir, dass das Problem bekannt sei und mittlerweile der Studenten-Exodus auch für den Fachbereich durchaus rufschädigend sei. Es ging sogar soweit, dass man mir Schutz anbot, nur weil die Studenten erstmals in Eigenregie Evaluationen der Lehrveranstaltungen durchgeführt haben. Man hatte sich zudem Sorgen gemacht, dass ich mir etwas antue. Ich war etwas hin- und hergerissen. Einerseits gab es nicht zu leugnende Unfälle und Probleme mit der Arbeitsatmosphäre in besagten Institut, was auch an meinen Kommilitoninnen nicht vorbei ging. Wir waren alle schwer psychisch angeschlagen. Auf der anderen Seite kamen bei mir plötzlich schlaflose Nächte und ungewohnte Aggressionen zum Vorschein.
Ich war zwangsläufig in Therapie. Meinen Vater hat es stark belastet. Nach einem Semester konnte ich jedoch wieder durchstarten und es wurde von allen beteiligten ein Schlussstrich gezogen. Mein Studium konnte ich erfolgreich beenden. Die Diplomarbeit habe ich jedoch an einem externen Institut angefertigt. Viele meiner Kommilitoninnen hatten noch Jahre später viel Gesprächsbedarf. Die Zeit hat uns sehr zu schaffen gemacht. Vermutlich habe ich sie krankheitsbedingt noch emotional intensiver erlebt.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.05.18 19:20.