Erfolg oder Misserfolg ergibt sich daraus, ob ich meine Ziele habe erreichen können oder nicht. Wenn nicht, waren sie vllt. zu hoch gesteckt...
Das letzte, was ich erlernt habe, war die EX-IN-Ausbildung (1 Jahr) und ich bin zwar nun zertifizierter Genesungsbegleiter, habe aber auch festgestellt, dass ich eine solche Tätigkeit nicht auf Dauer schaffe. Und meine Praktika waren bei 1- 2x 3 Std pro Woche, also schon sehr niedrig angesetzt von den Stunden her. Die Art der Tätigkeit und die angebotene Arbeitsplatzumgebung war leider nicht optimal, evtl. hätte ich meine Aufgaben dann besser bewältigen können.
Mein Hauptproblem jedoch ist dabei die Regelmäßigkeit in Verbindung mit meinem Schlafen-müssen. Ich kann nicht regelmäßig zur selben Zeit an Ort und Stelle sein. Ich muss stets drauf achten, dass ich ausgeschlafen bin, wenn ich mich unter Leute begebe, die mich potentiell aufwühlen könnten. Daher kann ich auch nur selten abends weggehen. Müsste ich früh aufstehen am nächsten Tag, verböte es sich ganz.
Ich betrachte meinen Ausbildungsabschluss dennoch als Erfolg, auch wenn es nicht zur Rehabilitation geführt hat (was nicht Ziel, aber Wunsch war).
Im Augenblick habe ich ein neues Projekt, und zwar einen Roman zu schreiben. Das wird sehr wahrscheinlich länger dauern als ein Jahr.
Mein vierter Versuch eines ersten Romans. Da bin ich jetzt seit einem halben Jahr dran und es geht vorwärts, mal sprunghaft, manchmal unmerklich, aber doch macht es Fortschritte. Auf jeden Fall bin ich schon sehr viel weiter als bei früheren Versuchen, vor allem, weil ich diesmal Unterstützung habe, aber auch, weil ich handwerklich weiter bin. Und ich kenne mich besser und weiß, wenn ich Löscheritis bekomme, darf ich der nicht nachgeben, ohne vorher den bisherigen Stand abzuspeichern.
Die ersten Versuche sind gescheitert, weil ich glaubte, ich könne das nicht und entweder einfach die Motivation verloren habe oder negative Fremdmeinungen zu hoch eingeschätzt habe.
Was mir immer sehr hilft, ist mein Fortschrittstagebuch. Oft entgehen mir meine Fortschritte auf den ersten Blick, aber wenn ich danach Ausschau halte, tummeln sie sich plötzlich. :D
Sportlich... einen Halbmarathon, den ich damals als vergeigten Marathon betrachtete und einen Marathon - sollte eigentlich deutlich machen, dass ich eher nicht der Typ bin, der aufgibt. Trotzdem wage ich es zur Zeit nichtmal, nach dem Bus zu rennen, weil ich denke, den kriege ich mit meiner dicken Wampe eh nicht.
Ich glaube, ich könnte noch lange erzählen, aber das sollte erstmal reichen. :)
Wieso bist Du denn immer noch auf Leistung programmiert?
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Pronomen: er, Baujahr 80, GdB 50, voll erwerbsgemindert, berufsunfähig
Diagnosen: 03/2009 rezidiv. Depression, 06/2012 schizo-affektive Störung, 08/2016 bipolare Störung, 02/2019 Psoriasis, 03/2019 Psoriasisarthritis, 10/2021 Schlafapnoe, 07/23 VD ME/CFS u.a.
Medis: Valproat 500mg 1-0-2-0, Olanzapin 2,5mg 0-0-0-1, bei Bedarf Perazin 25mg 1-3x/Tag u.a.
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.