Hallo allerseits, gibt es etwas positives zu berichten?
Wie geht es denn dem Eisbär/“Wenn man die Manie genießt“? Bin ich krank wenn ich ein wenig aufgedreht bin? Wenn ich merke heute bin ich ein wenig in Schwung dann einfach runter vom Gas! Immer öfter bemühe ich mich dann durch eine liebevolle Selbstaufforderung z.B. etwas mehr zuzuhören und einmal still zu sein oder geht das nur durch die Einnahme eines Neuroleptikas?
Die Senkung des Lithiumspiegels für einen Monat auf 450 mg sehe ich als Aktion welche Vor- und Nachteile in sich trägt und möglichst nur in Zusammenarbeit mit einem Arzt unternommen werden sollte. Wenn es in diesem Zusammenhang zu einer Psychose kommt ist das noch lange keine Manie sondern eine Absetzpsychose. Leider haben viele Psychiater in erster Linie gelernt Psychopharmaka zu verschreiben jedoch sind sie mit dem Absetzen, mit der Reduktion oft überfordert. Es fing schon damit an, dass eine Reduktion von 1/2 Tablette schon viel zu viel ist ...
Bei mir hat sich durch diese Veränderung einiges zum positiven gewendet und die Selbstheilungskräfte sind in Bewegung. Das Bedürfnis gesund zu werden und eine positive Erwartungshaltung sind eine Basis welche jedoch oft durch eine Chronifizierung der Ärzte erschwert wird. Mein Schlaf ist sehr gut und damit auch die Regeneration im Sport. Hab ich das jetzt dem Lithium zu verdanken wenn ich stabil bin und sehr gute sportliche Leistungen erbringen kann und dabei gleichzeitig viel zu wenig Freude/Emotionen empfinde? Ist das ein Deal mit einem immer schlechter werdenden Nebenwirkungsprofil von 0,5 Prozent Nierentransplantation, 25 Prozent Schilddrüsen, Nierentumoren, usw.? Dies Woche bekomme ich meine kompletten Bluwerte (Lithium, Kreatinin/Clearance, Natrium, Kalium, Calcium, Schilddrüse T3, T4, TSH und Leberwerte GOT, GPT, y-GT von meinem Hausarzt und damit hab ich bzw. der Psychiater alle Werte zur Ausarbeitung einer neuen Strategie. Werde einen Lithium-Gerontospiegel (bin zwar erst 50) von 0,35 mmol/l anstreben - wenn es nicht anders geht vielleicht mit einer Minimaldosis von Vaproinsäure.
Auf alle Fälle freue ich mich auf diese Woche. Gleich einmal rauf auf den Kirschbaum zum Ernten und der Rest der Woche ist schon sehr gut gefüllt mit etwas Peerarbeit, Freunde treffen, Hausarzt, Psychiater und eine Kurzurlaub/Wettkampfwochenende. Über Anregungen/Erfahrungen bezüglich Reduzierung der Phasenprophylaxe würde ich mich sehr freuen.
Schöne Woche und Liebe Grüße
Caglar
Bipolar I seit 1985, 600 mg Lithium, 25 - 50 mg Quetiapin und selten bei Bedarf Dominal Forte 40 - 80 mg, sehr selten 0,5/1,0 mg Lorazepam
Die wirksamste Medizin ist die natürliche Heilkraft, die im Innern eines jeden von uns liegt.
(Hippokrates, Arzt)