Hallo A,
ich denke, dass Studium allgemein aber auch Psychiatrie u.Umständen eine recht einseitige Bildung sein kann.
Kürzlich las ich, Empathie kann man nicht studieren.
das trifft es ..
Und ganz ehrlich in vielen Berufen, zuerst mus man Erfahrungen sammeln, lernen und dann wieder Erfahrungen sammeln, lernen ;)
Es ist keine Frage von Dummheit, sondern eine Frage von Paradigmas,
ich bin mir rel. sicher dass man in einigen Jahren *normale* medizin. Handlungen von heute aufarbeiten wird.
Ich bin mit dir sehr einig wenn es darum geht, was ist hilfreich was nicht.
Was ist eine gute Therapie? Schlussendlich doch wenn es hilfreich ist? Wenn es hilft, es einem besser geht.
Für mich war Auseinandersetzung mit Traumas nötig um mich und meine eigene Geschichte zu verstehen, um Zugang und schlussendlich Verständnis zu meinen Schwierigkeiten zu finden. Weder als Ausrede noch als Schuldzuweisung an Angehörige.. (z.b. Schuld den Angehörigen an psych. Störungen zu geben, das liegt mir wirklich fern)
Für mich ist (war) es ein eigener Lernprozess um mehr über mich zu erfahren. Für mich war das hilfreich.
Es war aber keine Traumatherapie.
Interessant ist , der Therapeut (ein Psychologe) der mich durch die damalige Krise begleitete nahm fast nie das Wort Trauma in den Mund, noch sonst eine Diagnose, dafür gings um konkrete Fertigkeiten (z.b. Entspannung)..und um Reflektion des Erlebens. Der hat sich fast entschuldigt, als er mir Diagnosen nannte, und hat dies wirklich als Instrument zur Begründung für die Kasse erklärt.
Hingegen der eine Arzt (Psychiater), der sich u.a. Traumatherapeut nannte, der suhlte richtig im Traumathema, und das einzige was das mit mir machte war, das ich schwer instabiler wurde. Was der dann wieder als Beweis einer superschweren Erkrankung interpretierte (die ich so gar nicht habe), statt sein Handeln zu hinterfragen.
Ich hatte zu der Zeit grad eine superschwere soz. Situation, was zur Rentenabklärung führte etc., und geriet deshalb in eine ungute Abhängigkeit. Da dann rauszukommen war echt schwer.
Nachher habe ich mich damit befasst, also ich ging dem etwas auf den Grund, da es mich wirklich geschädigt hat, und ich das irgendwie verarbeiten musste, und war erstaunt, was für sektenähnliche Züge gewisse Strukturen der Traumaarbeit aufweisen. Und wie wenig die Leute das hinterfragen. Seltsam.
Von dem her, ich glaube dass es weniger auf Labels ankommt, als auf empathische, wertschätzende Haltung.
Und einige Dinge kann man vermutlich nur von Menschen lernen, die eben das selber vom Leben gelernt /erfahren haben.
lg tschitta