Also ich lese tschitta`s Beiträge gerne. Aber wenn es dann zu sehr in das Thema "Traumawahn" geht, ist es auch mir zu viel, bzw. bin nicht einverstanden.
Deswegen:
Bei mir waren/vermutlich noch sind (ich lese die psychiatrischen Berichte nicht) mehrere Psychiater der Meinung, ich hätte (unter anderem) BPS.
Geschnitten habe ich mich nie, vermutlich passte oder passe ich auf bestimmte Merkmale, welche in den Diagnosekriterien stehen.
Traumata (es gab tatsächlich welche in meinem Leben) mag ich in der Therapie und ich denke auch sonstwo nicht aufzuwühlen.
Irgendwie weiss ich nicht, was mir dies bringen sollte (ausser kotz.n), gekot.t habe ich schon in meinem Leben genug, da ich im Teenager Alter eine Essstörung hatte.
Meine Meinung zu dem Thema Trauma ist, dass dies oft von den (aus meiner Sicht schlechten) Therapeuten (bei manchen schon fast wahnhaft) hochgeschraubt wird, bzw. schon fast, würde ich sagen, zwanghaft dem Patienten aufgedrängt wird, dass er schwer traumatisiert ist.
Mir sind Leute bekannt, die mit dem aufzuwühlen der Traumata in der Therapie nicht klargekommen sind und dann lieber auf die Psychiater, welche ich persönlich Hardcore Psychiater nenne (also diejenigen die sehr stark oder eigentlich nur medikamentös orientiert sind) umgestiegen sind.
Auch sind mir Frauen bekannt, welche bspw. irgendwelche negative Erfahrungen mit Männern gemacht haben (egal ob es welche Kränkungen oder wirklich etwas, was man Trauma nennen kann waren) und dies dann in der Therapie so dermassen durchgewaschen wurde, dass die Frauen angefangen haben eigentlich alle Männer regelrecht zu hassen, bzw. die Frauen wurden von dem Therapeuten oder eher Therapeutin so "kondizioniert", dass denen jede Aussicht auf eine zukünftige Beziehung genommen wurde.
Anderseits bin ich bspw. aber auch männlichen Psychiatern/Therapeuten begegnet, bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie Frauen nicht besonders mögen.
Ich mag es nicht besonders hier zu lesen, dass die Angehörigen an der BS des Betroffenen schuld sind. Oft werden Gründe angegeben, die ich persönlich für kein Trauma halte und die für mich eher etwas, ich würde es nennen, paranoides des Betroffenen zeigen/darstellen.
Es ist im übrigen so, dass jeder Mensch mit sich welche Traumata trägt. Nur wenige Menschen hatten eine "perfekte" Kindheit und auch allgemein, Dinge, die eigentlich jedem im Leben passieren oft unangenehm, kränkend, verletzend usw. sind. Und jeder Mensch verdrängt. Jeder.
Man kann auch "wahnhaft" auf Trauma(ta) fixiert sein. Und das bringt keinen weiter.
Irgendwie scheint es mir wichtiger/sinnvoller auf das Jetzt zu schauen, man lebt jetzt und nicht vor XXX Jahren.
Mir hat bei meiner Psychiaterin viel mehr geholfen, dass ich immer wusste/weiss, dass ich mich auf sie 100prozentig verlassen kann/Vertrauen und auch dieses "das bestmögliche aus dem Jetzt, der jetzigen Situation zu machen". Irgendwelche Traumadetails durchzubeissen wäre, denke ich, eher kontraproduktiv.
LG A.
PS: eigentlich will ich hier (wird mir vermutlich nicht gelingen) den "Traumawahn" beenden, damit Leute nicht anfangen nachzudenken (Gründe zu suchen), wo ihnen was traumatisches zugestossen ist und damit nicht sofort zu ihren Psychiatern rennen und/oder anfangen zu unrecht bspw. ihre Angehörige anschuldigen.