Hallo Waldliebhaber,
ich habe nach dem 4. KLinikaufenthalt Lithium bekommen und bin mir heute sicher, dass ich damals weder wußte warum ich das nehme solle und auch keine Ahnung davon hatte, was ich für eine Krankheit habe ( ich bin Bipo 1)
Zu dieser Zeit -1985- gab es noch kein Internet wie heute und ich stelle mir auch vor - da ich mich daran nicht mehr erinnere- dass die Aufklärung seitens der Ärzte in den KLiniken mies bis null war.
Es führte dann 1987 dazu, dass ich meine Medikamente absetzte, meiner Psychiaterin dies mitteilte, diese ganz gelassen darauf reagierte ( so nach dem Motto- wenn sie es nicht brauchen, dann nehmen sie es eben nicht) woraufhin ich den Arzt wechselte - denn das konnte keine gute Reaktion sein - und dann zu dem Arzt aller Ärzte kam ( der letztes Jahr verstorben ist)
1988 kam ich dann - da ohne Medikamente - in eine schwere Depression mit Suizidversuch und erst danach begann bei mir die Einsicht, dass ich ohne Medikamente nicht mehr leben kann. Zwar rauschte ich noch mehrmals in eine fette Manie (mit Medikamenten) aber im letzten Klinikaufenthalt bekam ich ein zusätzliches Medikament, was mich seitdem zusammen mit dem Lithium vor Depressionen und Manien bewahrt.
Zusätzlich die immer besser werdende Selbstbeobachtung, die mich die jährlich stattfindenden Hypomanien besser erkennen und angehen lässt.
Was will dir sagen - es ist ein langer Prozess -oftmals, bis man an den Punkt gelangt, dass Krankheitseinsicht da ist, das richtige Verhalten, die Selbstbeobachtung- sich immer besser zu kennen und entsprechend zu reagieren, das kommt nicht von jetzt auf gleich.
Ihr - damit meine ich die Generation die mit Internet aufwächst- habt es da ungleich leichter, da Goxxle euch mit Informationen versorgt , die wir (Jahrgang 1960) nicht hatten.
wir waren auf die Ärzte angewiesen, dass sie uns umfassend informieren - und das konnten sie niemals so umfassend tun wie es heute im Netz möglich ist
Ich wünsche dir auf deinem Weg alles Gute- und mögest du nicht so viele schlimme Erfahrungen machen wie andere , die oft und lange in der Klinik landeten und deren Leben (in dem Fall meins) davon schwer beeinflusst wurde...
Liebe Grüße
Irma