Re: Auf der Suche nach Antworten

09. 04. 2018 19:37
Hallo BipolarTripleMom,

das ist gut. Besprich das wirklich. Dann kannst du weitergucken..

Nun bei mir mit den Kindern? Sie sind jetzt fast selbstständig, und von dem her, ist es jetzt für sie nicht mehr ganz so schlimm..hoffe ich.

Als sie ganz klein waren hatte ich zweimal längerdauernde Krisen, eben einmal nach einer Geburt (war dann auch etwas psychotisch), und einmal nach Umzug.
Damals hab ich mir keine Gedanken über Krankheit gemacht. habe das so gut es eben geht überspielt, und mich ziemlich isoliert, denn nahen Freunden wärs schon aufgefallen.. das vermeidete ich so gut es ging..
(Dies kommt daher, dass ich aus einer belasteten Familie stamme, die psych. Krankheit enorm tabuisierte.
Deshalb das wär totaler Gesichtsverlust gewesen.)

Mir ging es mit den Kindern eher besser als vorher, also die Kinder waren ein Glück für mich, vorher hatte zwei schwerere derpessive Phasen, (also auch hypomanische. nur die fand ich nicht soo schlimm. ) da es jedoch eng mit Lebensereignissen zusammenhing, erklärte ich mir das immer so..

Die Kinder stabilisierten mich eine Zeitlang recht gut, doch später gab es wieder ein Umzug, und dann gabs einen grösseren Einbruch..
da war ich fast wie gelähmt..und emotional irgendwie nicht erreichbar. Länger. Das hat meine Kinder schwer belastet...sagen sie heute.
Ich war eben auch alleine, alle Verwandten weit weg, und ländlich, also nirgends ein Angebot zur Entlastung. Eine Zeitlang hab ich selber ne Kollegin die grad was suchte halt gefragt, und das passte dann..so bekam ich etwas Luft.

Früher hab ich einfach versucht die Normalität so gut es geht aufrecht zu erhalten..und hatte wohl auch hohe Ansprüche an mich.. unterdessen viele Überforderungen Kämpfe und Belastungen später, spreche ich recht offen mit den Kindern darüber. resp. sie mit mir. Während der Pubertät hat jedes Kind mir den Schmerz dass ich in Phasen nicht für sie da war, paarmal ins Gesicht geschrien.. habs überlebt, und das Vertrauen wurde verstärkt ;)
ich bin froh, das sie das taten, weil ich denke das hilft zu verarbeiten, deshalb sehr wichtig, das hätte ich nie gekonnt gegenüber meinen Eltern.
Unterdessen sehen sie aber auch Vorteile, also halt die Dinge die wir als Familie auch wirklich gut hingekriegt haben.

Bei Kindern ist es halt unter Umständen so, dass sie die Gefühle der Eltern unbewusst auf sich beziehen, und bei sich eine Schuld suchen..
Als ich das wusste, waren sie schon grösser. da versuchte ich halt altersgerecht z.b. zu sagen, hei mir gehts nicht so gut, es hat aber nichts mit dir zu tun.. Und das war glaub da recht hilfreich..
Unterdessen ist es eher so, dass sie mir rückmelden, wenn ihnen auffällt dass es mir wohl nicht so gut geht..oder auch wenn sie eine Medikation krass finden.
Sie geniessen es wenn es gut läuft und es mir gut geht.. dann ist halt recht unbeschwert, die anderen Zeiten belasten sicher immer noch.
Manchmal tut es mir schon leid, doch ich habe es nicht ausgesucht, und irgendwie machen sie ihren Weg, und sind Persönlichkeiten geworden , alles war wohl nicht falsch..;)

und ich glaub Eltern müssen Fehler machen..nur ERkrankung ist nicht ein Fehler, sondern halt eine Belastung, womit sie alleine sind.. ich hatte das selber erlebt, und wirklich schlimm, dass es bei mir auch so wurde, obwohl ich das auf keinen Fall gewollt habe.

Das Leben ist so, ich habe mich mit transgenerationeller Weitergabe von Traumas befasst, etc..und nun denk ich einige Dinge sind einfach Schicksal.. man kann es sich nicht aussuchen, und nur das Möglichste daraus machen. Ein Teil musste halt auch der Vater auffangen für die KInder.

Hoffentlich kannst du etwas aus meinem Geschwurbel für dich entnehmen..
Rückblickend hätte ich mir viel früher Hilfe holen sollen, und mehr Hilfe für den Alltag. so irgendwie. Und mich viel besser vor schwerem Stress schützen, den das war bei mir oft starker Mitfaktor.

Für deinen Termin wünsche ich viel Glück und Kraft..pass auf dich auf.
Du bist nicht alleine, es geht auch anderen Müttern so..ist sicher ein schwacher Trost, doch ein bisschen hilfts.

lg tschitta



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.18 19:40.
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